
othello8
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Werte Fotofreunde,
Vielleicht gibt es noch andere Fotografen, die gerade jetzt, in der Zeit des gesteigerten Pixelwahnes, sich wieder auf das Wesentliche unseres Hobby´s zurückbesinnen.
Den Sigmaprofi´s erzähle ich vermutlich nichts Neues. Aber vielleicht ist doch der ein oder andere dabei, dem die Tips zu noch besseren Sigmafoto´s verhelfen.
1.) Weißabgleich
Da es ein offenes Geheimnis ist, daß man die Sigmakamera´s und somit die Foveonsensoren vorzugsweise im RAW- Modus betreiben soll, wird das Thema des Weißabgleiches oft ein wenig vernachlässigt. Man geht halt davon aus, die entsprechenden Korrekturen zu Hause am PC machen zu können. Bei der SD-15 und der SD-Quattro ist dies auch richtig. Hier arbeitet der automatische Weißabgleich der Kamera auch zufriedenstellend. Anders sieht dies bei der SD-14 und d er SD-1 aus. Während erster die Bilder automatisch fast dramatisch zu "warm" abstimmt, macht die SD-1 so ziemlich das Gegenteil. Mit dem Resultat, daß man am heimischen PC stets mühsam erst einmal den Weißabgleich bei fast jedem Bild neu vornehmen muß. Bei der SD-14 liegt der AWB oft so daneben, daß man das Bild selbst in der Nachbearbeitung nicht mehr retten kann.
Gerade bei der SD-14 sollte man sich fast zwingend zur Angewohnheit machen, primär mit dem manuellen Weißabgleich zu arbeiten. Was sich erst einmal nach Mehrarbeit anhört, bietet aber eine dramatische Bildverbesserung bereits bei der X3F Datei. Hinzu kann man der Kamera mit dem manuellen Weißabgleich noch genau die Farbcharakteristik "verpassen", wie sie dem persönlichen Geschmack entspricht. Und das geht so:
Normalerweise legt man den manuellen Weißabgleich im Kameramenü fest, indem man ihn durch das fotografieren einer WEIßEN Fläche (Wand, Blatt Papier etc.) eingibt. Die SD-14 wird durch diese Eingabe nun eine deutlich weniger farbstichige X3F Datei (RAW) produzieren. Jetzt kann man aber noch weiter gehen. Wer von seiner SD-14 eine neutrale oder vielleicht sogar kühlere Farbabstimmung wünscht, kann dies durch einen Trick auch erreichen. Man nimmt hierzu dann kein rein weißes Blatt zum Weißabgleich, sondern ein leicht oder stärker vergilbtes Blatt. Je mehr nun das Weißabgleichblatt ins gelbliche geht, umso kühler wird die Farbabstimmung der SD-14!
Bei der SD-1 macht man es genau umgekehrt. Wer den Blaustich der Rawdateien verhindern möchte, nimmt zum Weißabgleich hier ein Blatt, welches einen leichten Blaustich hat!
Auf diese Weise kann man seine Kamera bereits in der X3F Datei den persönlichen Vorlieben anpassen. Dies erleichtert uns die spätere Arbeit mit dem SPP ungemein und reduziert die farblich mißlungenen Bilder erheblich.
Ich habe immer ein Weißabgleichblöckchen dabei mit einigen Farbtönen dabei, von hellblau über reinweiß nach zartgelb. Hierdurch liefert mir die Sigma genau die farbliche Abstimmung der Rohdatei, wie ich sie mir wünsche.
2.) Menüpunkt Bildeinstellungen
Hier leitet uns die Bedienungsanleitung der SD-14 und der SD-15 in die Irre. Dort steht nämlich, daß im RAW-Modus die Einstellparameter der Kamera "Kontrast", "Schärfe", und "Sättigung" keine Funktion haben. Dies stimmt aber nicht! Auch wer im RAW-Modus fotografiert, kann und sollte diese Einstellungen nutzen. Ich persönlich habe sowohl bei meinen SD-14 und SD-15 der Kamera eine neutrale Kontrasteinstellung versehen, in Sättigung +1 Strich und in Schärfe maximale Einstellung! Meine Erfahrung lehrte mich, daß die Bildergebnisse bezüglich der Schärfe deutlich besser waren, wenn die Kamera ein hochscharfes Bild produzierte, welches man bei Bedarf in der Ausarbeitung "entschärfte", als der umgekehrte Weg. Eine weicher abgestimmte X3F Datei läßt sich in der Nachbearbeitung nur noch eingeschränkt schärfen.
Hier lohnen für jeden Sigmabetreiber einige Experimente in der kamerainternen Einstellung!
3.) Super- und Megazooms
Hier mögen viele Fotofreunde die Nase rümpfen und sich verschnupft abwenden. Aber ich möchte eines zu bedenken geben. Diese Zooms bieten auf sehr bequemem Weg maximal mögliche Freiheit in der Motivkomposition. Ein gutes Bild zeichnet sich nicht nur aus einem theoretisch höchstmöglichen und gleichmäßigen Kontrast- und Schärfeverhalten aus, sondern auch durch ein sauber gestaltetes Motiv. Und gerade hier bieten uns die großen Zooms alle Möglichkeiten!!!
Aber der entscheidende Clou für uns Sigmafan´s kommt erst noch. ´Die Superzooms haben häufig ihre Schwachpunkte an den Rändern und in den Ecken. Die Linsen 18-125mm, 18-200mm, 18-250mm oder 18-300mm sind für APS-C mit einem Cropfaktor von 1,5 gerechnet. Unsere SD-9 bis SD-15 haben aber einen Cropfaktor von 1,7. Dies führt dazu, daß uns hierdurch immer der Weitwinkelbereich beschnitten und der Telebereich erweitert wird.
Bezüglich der großen Zooms bedeutet dies aber auch, daß dort auch die häufig kritischen Randbereiche einfach "weggelassen" werden. Dies führt dazu, daß die objektivbedingte Qualität der Aufnahmen mit den Superzooms an diesen Kamera´s immer deutlich besser ist, als an Crop 1,5 Kamera´s, wo die Ecken und Randprobleme voll sichtbar sind!
Die allermeisten meiner hier im Forum gemachten Aufnahmen sind mit Super- oder Megazooms gemacht. Für die SD-14 und SD-15 ist meine absolute Lieblingslinse das 18-125mm OS.
Wäre schön, wenn der ein oder andere durch die Ausführungen noch ein paar Tips erhalten hat.
Viele Grüße
Dieter
Vielleicht gibt es noch andere Fotografen, die gerade jetzt, in der Zeit des gesteigerten Pixelwahnes, sich wieder auf das Wesentliche unseres Hobby´s zurückbesinnen.
Den Sigmaprofi´s erzähle ich vermutlich nichts Neues. Aber vielleicht ist doch der ein oder andere dabei, dem die Tips zu noch besseren Sigmafoto´s verhelfen.
1.) Weißabgleich
Da es ein offenes Geheimnis ist, daß man die Sigmakamera´s und somit die Foveonsensoren vorzugsweise im RAW- Modus betreiben soll, wird das Thema des Weißabgleiches oft ein wenig vernachlässigt. Man geht halt davon aus, die entsprechenden Korrekturen zu Hause am PC machen zu können. Bei der SD-15 und der SD-Quattro ist dies auch richtig. Hier arbeitet der automatische Weißabgleich der Kamera auch zufriedenstellend. Anders sieht dies bei der SD-14 und d er SD-1 aus. Während erster die Bilder automatisch fast dramatisch zu "warm" abstimmt, macht die SD-1 so ziemlich das Gegenteil. Mit dem Resultat, daß man am heimischen PC stets mühsam erst einmal den Weißabgleich bei fast jedem Bild neu vornehmen muß. Bei der SD-14 liegt der AWB oft so daneben, daß man das Bild selbst in der Nachbearbeitung nicht mehr retten kann.
Gerade bei der SD-14 sollte man sich fast zwingend zur Angewohnheit machen, primär mit dem manuellen Weißabgleich zu arbeiten. Was sich erst einmal nach Mehrarbeit anhört, bietet aber eine dramatische Bildverbesserung bereits bei der X3F Datei. Hinzu kann man der Kamera mit dem manuellen Weißabgleich noch genau die Farbcharakteristik "verpassen", wie sie dem persönlichen Geschmack entspricht. Und das geht so:
Normalerweise legt man den manuellen Weißabgleich im Kameramenü fest, indem man ihn durch das fotografieren einer WEIßEN Fläche (Wand, Blatt Papier etc.) eingibt. Die SD-14 wird durch diese Eingabe nun eine deutlich weniger farbstichige X3F Datei (RAW) produzieren. Jetzt kann man aber noch weiter gehen. Wer von seiner SD-14 eine neutrale oder vielleicht sogar kühlere Farbabstimmung wünscht, kann dies durch einen Trick auch erreichen. Man nimmt hierzu dann kein rein weißes Blatt zum Weißabgleich, sondern ein leicht oder stärker vergilbtes Blatt. Je mehr nun das Weißabgleichblatt ins gelbliche geht, umso kühler wird die Farbabstimmung der SD-14!
Bei der SD-1 macht man es genau umgekehrt. Wer den Blaustich der Rawdateien verhindern möchte, nimmt zum Weißabgleich hier ein Blatt, welches einen leichten Blaustich hat!
Auf diese Weise kann man seine Kamera bereits in der X3F Datei den persönlichen Vorlieben anpassen. Dies erleichtert uns die spätere Arbeit mit dem SPP ungemein und reduziert die farblich mißlungenen Bilder erheblich.
Ich habe immer ein Weißabgleichblöckchen dabei mit einigen Farbtönen dabei, von hellblau über reinweiß nach zartgelb. Hierdurch liefert mir die Sigma genau die farbliche Abstimmung der Rohdatei, wie ich sie mir wünsche.
2.) Menüpunkt Bildeinstellungen
Hier leitet uns die Bedienungsanleitung der SD-14 und der SD-15 in die Irre. Dort steht nämlich, daß im RAW-Modus die Einstellparameter der Kamera "Kontrast", "Schärfe", und "Sättigung" keine Funktion haben. Dies stimmt aber nicht! Auch wer im RAW-Modus fotografiert, kann und sollte diese Einstellungen nutzen. Ich persönlich habe sowohl bei meinen SD-14 und SD-15 der Kamera eine neutrale Kontrasteinstellung versehen, in Sättigung +1 Strich und in Schärfe maximale Einstellung! Meine Erfahrung lehrte mich, daß die Bildergebnisse bezüglich der Schärfe deutlich besser waren, wenn die Kamera ein hochscharfes Bild produzierte, welches man bei Bedarf in der Ausarbeitung "entschärfte", als der umgekehrte Weg. Eine weicher abgestimmte X3F Datei läßt sich in der Nachbearbeitung nur noch eingeschränkt schärfen.
Hier lohnen für jeden Sigmabetreiber einige Experimente in der kamerainternen Einstellung!
3.) Super- und Megazooms
Hier mögen viele Fotofreunde die Nase rümpfen und sich verschnupft abwenden. Aber ich möchte eines zu bedenken geben. Diese Zooms bieten auf sehr bequemem Weg maximal mögliche Freiheit in der Motivkomposition. Ein gutes Bild zeichnet sich nicht nur aus einem theoretisch höchstmöglichen und gleichmäßigen Kontrast- und Schärfeverhalten aus, sondern auch durch ein sauber gestaltetes Motiv. Und gerade hier bieten uns die großen Zooms alle Möglichkeiten!!!
Aber der entscheidende Clou für uns Sigmafan´s kommt erst noch. ´Die Superzooms haben häufig ihre Schwachpunkte an den Rändern und in den Ecken. Die Linsen 18-125mm, 18-200mm, 18-250mm oder 18-300mm sind für APS-C mit einem Cropfaktor von 1,5 gerechnet. Unsere SD-9 bis SD-15 haben aber einen Cropfaktor von 1,7. Dies führt dazu, daß uns hierdurch immer der Weitwinkelbereich beschnitten und der Telebereich erweitert wird.
Bezüglich der großen Zooms bedeutet dies aber auch, daß dort auch die häufig kritischen Randbereiche einfach "weggelassen" werden. Dies führt dazu, daß die objektivbedingte Qualität der Aufnahmen mit den Superzooms an diesen Kamera´s immer deutlich besser ist, als an Crop 1,5 Kamera´s, wo die Ecken und Randprobleme voll sichtbar sind!
Die allermeisten meiner hier im Forum gemachten Aufnahmen sind mit Super- oder Megazooms gemacht. Für die SD-14 und SD-15 ist meine absolute Lieblingslinse das 18-125mm OS.
Wäre schön, wenn der ein oder andere durch die Ausführungen noch ein paar Tips erhalten hat.
Viele Grüße
Dieter