
Klaus-R
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Hallo zusammen,
schon der Titel ist im Grunde Quatsch (vs. lat. versus „gegen“ trifft es nicht). Warum denn, sollte eine SIGMA SD gegen eine andere SIGMA SD in irgendeiner Weise antreten sollen oder müssen.
Unsinn freilich, da jede SIGMA seit jeher schon immer gegen den Rest der gesamten D-SLR Kameraproduktion angetreten ist, bzw. antreten musste, wenn man es denn so sehen wollte... oder will.
Die Frage, ob „anders“ ist eindeutig mit „JA“ zu beantworten, die Frage ob „besser“, wird wohl NIE zu beantworten sein.
Kurz ... die wirklichen SIGMA-Fans (Sigmarianer nennen die sich [SIGMATONIANS in der englischsprachigen Welt]) wird es nach all den Jahren wohl kaum noch interessieren. Mich, (SIGMARIANER auf jeden Fall) interessiert es überhaupt nicht mehr, spätestens seit ich weiß, dass z.B. eine Canon auch eine wirklich klasse Kamera ist. (Ganz bestimmt gilt das für alle anderen Marken nicht minder!)
SIGMA SD15:
Der Zeitpunkt, wo eine wertige Digitalkamera über das Sein oder Nichtsein eines guten Photos entschieden hat, ist lange vorbei.
Ein guter Photograph macht genau das mit einer SIGMA SD9, was ein schlechter solcher mit einer SD15 nie schaffen wird ... klasse Photos nämlich. Noch viel kurioser .. der wirklich interessierte, passionierte Photograph braucht noch nicht einmal eine SIGMA, ... der kriegt’s mit jeder ordentlichen Kamera hin.
Zur Sache:
Die SIGMA SD15 hat nach ihrer Ankündigung die SIGMA-Fans sehr lange auf sich warten lassen. Dazu kam eine überaus ärgerliche Preis- und Marketingpolitik, die in der Fangemeinde dann doch einige Irritationen verursacht haben. Einige haben die Geduld verloren und sich anderweitig orientiert. Ich habe diese Entwicklung interessiert verfolgt. So mancher ist zurückgekehrt ...
Selber bin ich auch „schwach“ geworden und habe mir zwei CANON Gehäuse samt umfangreicher Ausstattung zugelegt. Ganz klar ... das war kein Fehler ... genau so, würde ich jedem CANON-Jünger bei Gelegenheit auch mal empfehlen, sich mal eine gebrauchte und günstige SIGMA SD zuzulegen, um mal zu erkunden, was er/sie da wohlmöglich verpassen könnte .... der SIGMA Flair ist wirklich ab SD9 zu konstatieren, wenn man das sehen möchte.
Inzwischen ist klar, warum die SD15 so lange verschleppt wurde .... Sie musste einem anderen Projekt, der SIGMA SD1- Platz machen.
Was ist eigentlich neu, oder besser?
1)Nun, da wäre zunächst einmal das schöne, helle, brillante und hochauflösende 3-Zoll Kameradisplay zu nennen, das eine nun noch bessere und treffsichere Beurteilung der Aufnahmeergebnisse zulässt.
2)Ein vergrößerter Pufferspeicher erlaubt es nun, bis zu 21 Full- Res RAWs in Serie aufzunehmen. Die frühere Beschränkung auf maximal 6 Serienaufnahmen aller früheren SIGMA SD Kameramodelle entfällt somit, Natürlich gilt das ebenso für kamerainterne JPGs.
(ein Riesenvorteil!!)
3)Erweiterte, verfeinerte Strategien der Belichtungsmessung. (erwähne ich hier nur der Vollständigkeit halber .... ich kann nach genauer Prüfung keine Vorteile erkennen)
4)Ein neuer Bildprozessor „TRUE II“
5)Neu organisierte und ergonomisch verbesserte Kamerabedienung
6)Eine genauere, feiner abgestufte Akkuladezustands-anzeige
7)Die Möglichkeit, den Klappblitz der Kamera auf den zweiten Verschlussvorhang zu synchronisieren. (gilt nur für den Kamerablitz, der Mitten- u. Kabelkontakt ist immer auf den ersten Verschlussvorhang synchronisiert.)
8)Die Funktion „Autorotieren“, die nun auf Wunsch dafür sorgt, dass hochformatig aufgenommene Aufnahmen auch automatisch hochformatig abgespeichert werden.
9)Belichtungsserienaufnahmen können nun wahlweise von drei Serienaufnahmen auf fünf Serienaufnahmen umgeschaltet werden Zusätzlich kann man sich die Reihenfolgen der gespreizt belichteten Aufnahmen aussuchen .... ob also die heller belichteten Aufnahmen dann wahlweise zuerst oder die dunkeler belichteten Aufnahmen zuerst geschossen werden sollen.
10)Die Möglichkeit, RAW- Aufnahmen in reduzierter Auflösung zu schießen entfällt erstmalig mit der Einführung der SD15. Sie macht jetzt wohl auch kaum noch Sinn, da 21 Serienaufnahmen in voller Auflösung nun möglich sind. Bei früheren SD-Kameras war es so möglich, die Anzahl der Serienaufnahmen zu Lasten der Auflösung zu erhöhen.
11)Mit der SD15 steht nun erstmalig auch eine ISO-Automatik zur Verfügung, die der Kamera die Auswahl der ISO-Stufen 100 oder 200 überlässt.
12)Die SD15 kehrt nun wieder zu einer gesonderten ISO-Einstelltaste zurück, die SD9 und SD10 schon hatten, die jetzt mit dem Daumen der rechten Hand gut erreichbar ist. Wie früher lässt sich jetzt die Sensorempfindlichkeit wieder über das Auslöser-Einstellrad rauf und runterstellen (SD14 leider nur über das Kameramenue und nur „rauf“ ... man muss also bei einer SD14 immer alle ISO-Stufen durchschalten, bis man dann wieder bei ISO50 ankommt .... keiner hatte das verstanden.) Ferner wird die ISO-Einstellung der Kamera jetzt beim Betätigen der ISO-Taste im Sucher angezeigt, so dass die Kamera zur Einstellung gar nicht mehr abgesetzt werden muss. Der ISO-Wert wird jetzt ersatzweise im Displayfeld der Verschlusszeit angezeigt. Eine permanente ISO-Anzeige im Sucher ist so natürlich nicht möglich.
13)Die SD15 verfügt nun über mehrere Colour Preset Einstellungen, die sich (wenn geschaltet) auf die kamerainternen JPGs auswirken. Auch auf die RAWs wirken sich diese Einstellungen insofern aus, als die Presets dann so voreingestellt sind, wie man sie bei der Aufnahme gewählt hatte. Zur Verfügung stehen nun die Einstellungen STANDARD / NEUTRAL / LEBENDIG/ PORTEAIT / LNDSCHAFT / SW / SEPIA .... Diese Einstellungen in Verbindung mit den Kamerainternen JPGs zu verwenden, ist IMHO nicht zu empfehlen, da es kein Zurück mehr gibt. Die RAWs bleiben immer unangetastet, da die Interpretation dieser ja erst am PC passiert und immer reversibel ist. Davon ab ... Finger weg von den JPGs in CAM. Ich weiß nicht, was das überhaupt soll??! Leider sind diese neuen Presets nicht mit älteren SIGMA-SD RAWs verfügbar, wohl aber mit den neueren SIGMA DPx RAWs.
Zu den einzelnen Punkten .....
1)Display: Wäre das Display wirklich entscheidend für den Gebrauchswert einer Digitalkamera, dann müsste man sich von so ziemlich allen älteren D-SLR Kameras sofort trennen. Das Display der SIGMA SD 14 ist schon alles andere als schlecht. Das SD15 Display ist klasse .. heller, brillanter, größer, besser auflösend. Es gefällt sehr.
2)Der enorm vergrößerte Pufferspeicher ist das für mich wichtigste und lohnendste Novum der SIGMA SD15 im Vergleich zur SD14. Insbesondere bei den hibbeligen Tier- und Makroaufnahmen, muss man nun nicht mehr immer im Hinterkopf haben, wie viele Shots nun noch möglich sein könnten ... oder auch nicht, zumal die SIGMA leider nicht im Display anzeigt (im Gegensatz zu CANON), wie viele Aufnahmen noch in den verbleibenden Pufferspeicher passen. 21 Aufnahmen reichen IN JEDEM FALLE immer aus. Wer damit nicht auskommt ... sorry ... der sollte auf eine Filmkamera ausweichen. Mit Photographie hat das dann (IMHO) nichts mehr zu tun. In diesem Zusammenhang kann ich noch einen Erfahrungswert nennen.... Wenn ein Akku schlapp macht, dann rettet die SD15 die Aufnahmen im Pufferspeicher und schreibt sie alle noch auf die SD-Karte, nachdem sie zuvor dann aber weitere Auslösungen verweigert. Das hat mich jetzt schon zweimal vor sehr ärgerlichen Datenverlusten bewahrt.
3)Nun, ich habe eigentlich wenig Lust, die „verfeinerten“ Belichtungs/ Messmethoden der SIGMA SD15 hier zu zerlegen, bzw. vergleichend zu erörtern. Schon die SIGMA SD14 hat mich hinsichtlich ihres Belichtungsmessers mehr als zufriedengestellt. Was nun noch mehr Belichtungsmessfelder bringen sollen, muss man wohl eher die Mitbewerber fragen, die solches (stark verspätetes) Nachrüsten erforderlich zu machen scheinen.
5)Ergonomie: BINGO! Hier sehe ich den wirklichen Fortschritt. Ich werde weiter unten noch genauer zeigen, was nun besser geworden ist. Ich denke aber, alles, was anders ist, ist auch wirklich besser geworden. Genau in diesem Punkt hat SIGMA wirklich erfolgreich versucht, einige Userwünsche umzusetzen. Besonders gelungen finde ich das erfolgreiche Entlasten der ollen (FUNC) Taste der SD14, die die Feineinstellung der SD14 über das obere LCD-Display erzwingt. Betätigt man jetzt die (FUNC) Taste der SD15, öffnet sich ein sehr übersichtliches, gut kommentiertes Dialogfeld im Hauptdisplay, das die erforderlichen Einstellungen nun sehr erleichtert.
6)Akkuladezustands-Anzeige: Klasse, endlich taugt die auch. Die Anzeige hat jetzt ein Segment mehr und zeigt endlich zuverlässig und realistisch an, wie es mit der Restenergie des Kameraakkus wirklich steht. Der Ladezustand wird, wie bisher, im oberen LCD-Display angezeigt, zusätzlich aber auch im großen Farbdisplay. So kann das Akkusymbol auch bei jeder Bildnachschau oder Bildbetrachtung (je nach Einstellung) angezeigt werden ... ist also immer präsent.
7)Hier zeige ich mal die neue Funktion, mit der man den Hauptblitz der Blitzklappe der SD15 auf den zweiten Verschlussvorhang setzen kann. Die Funktion reduziert sich aber auf den Kamerablitz und wirkt sich nicht auf die Einstellung des Mitten- oder Kabelkontaktes der SD15 aus. Der Mittenkontakt bleibt also auf den ersten Verschlussvorhang synchronisiert, auch dann, wenn’s im Menue geändert wurde. Ich erwähne das mal nur der Vollständigkeit halber hier. In fast allen Fällen wird eine Blitzauslösung auf dem ersten Vorhang die bessere Lösung sein. Die Effekte, die man über eine Synchronisiering auf den zweiten Vorhang erreichen kann (Schlierenspur hinter der Bewegung bei Langzeitbelichtungen und Festblitzen der Bewegung am Ende der Bewegung) lassen sich aus mehreren Reihenaufnahmen durch EBV in aller Regel besser erzeugen. Viele Aufsteckblitze (auch einige ohne TTL) können zudem auf den zweiten Vorhang blitzen, auch wenn der Mittenkontakt vorne liegt. Natürlich muss der Blitz dann die Verschlusszeit kennen.
8)Die SD15 bietet über das Hauptmenue zwei neue Einstellungen an.
(AUTOROTIEREN) und (ANGEWANDTE DREHUNG). Autorotieren führt dazu, dass hochformatig aufgenommene Photos auch gleich richtig gedreht abgespeichert werden. Diese Funktion ist wohl ausgesprochen sinnvoll und sollte IMHO auch aktiviert werden. Auch RAWs, die so aufgezeichnet weden, werden in SPP dann gleich richtig gedreht angezeigt. Die Funktion (Angewandte Drehung) hingegen macht gar keinen Sinn. Sie führt dazu, dass hochformatig aufgenommene Aufnahmen dann auch im Display der Kamera (natürlich stark verkleinert) angezeigt werden. Dann natürlich hat man von dem schönen 3-Zoll-Display nichts mehr.
9)Hier mal die Displayanzeige zu den neuen Belichtungs-Reihen-Optionen:
Was kann die SD15, was die SD14 nicht kann??
Nun, die Details habe ich ja oben gelistet. Ob die Neuerungen nun wirklich wichtig sind und einen Kameraneukauf notwendig oder sinnvoll erscheinen lassen, muss jeder für sich entscheiden.
Für mich ganz persönlich sind es die nun möglichen 21-RAWs, die ich bei voller Auflösung nutzen kann. So viele brauche ich nicht wirklich aber 6 Aufnahmen sind mir in bestimmten hibbeligen Momenten schon mal knapp geworden. Gerade bei Makro- oder Superteleaufnahmen ist Ausschuss nicht vermeidbar. Oft sind zwei von drei Aufnahmen daneben. Wenn man dann auch noch den wichtigen Moment verpasst, dann kann es schon ärgerlich werden. Ein Vergleich beider Kameras im kritischen ISO1600 Vergleich folgt unten.
Bildqualität: Der spannende Punkt mal wieder.
Kurz, auch diese SIGMA kann mal wieder durch exorbitant gute Bildqualität begeistern, wenn man ihre Qualitäten und Stärken schätzt, bzw. mag.
Sie kann dann grausam enttäuschen, wenn man sie in Bereiche zwingt, die ihr mal nicht so liegen. Ich will (auch wenn SIGMARIANER) mal versuchen, auch ihre Schwächen nicht unerwähnt zu lassen.
Stärken der SIGMA SDs (nicht nur der SIGMA SD15) sind ihre Farbwiedergabe, die eine Farblebendigkeit und Farbenfreude erreicht, die man früher von sehr guten Diafilmen erwarten konnte. Und nein, es ist nicht nur die Farbsättigung, die man ja bei allen Kameras variabel einstellen kann, es ist eine Art der Farbwiedergabe, die wirklich Frische und Brillanz in die Aufnahmen bringt, die einzigartig und typisch für ihren ganz anderen Bildwandler ist und bleibt.
Besonders auffällig ist das gar nicht mal bei Motiven, die an sich schon farbenfroh daherkommen, besonders zu merken ist das -im Vergleich-, wenn man mal bei tristem Wetter eher farbschwache (fade) Motive ablichtet. Hier zeigt sich, was an Farbdifferenzierung möglich ist ... grade in Bildbereichen, die sehr kontrastschwach sind.
Ich meine, dass insbesondere landschftsrelevante Blau- und Grüntöne an der Auflösungsgrenze besser differenziert werden, als bei anderen Kameras.
Auflösung: Der ewige Zankapfel. Auch hier nur meine Meinung.
Üblicherweise werden Auflösungsuntersuchungen dadurch vorgenommen, dass man die Luminanz- (also Helligkeitsauflösung) anhand einer Linienzahl, die die Kamera (also Objektiv + Bildsensor im Konzert) zu differenzieren in der Lage sind. Dabei sind die Kriterien für Bayer-Kameras mal eher lasch ausgelegt. Zwei Lienen gelten dann als noch unterschieden, wenn sie einen Kontrastunterschied von gerade mal 10% aufweisen. Viel ist das nicht gerade ... kaum zu sehen, meine ich.
Der Foveon-X3 Bildsensor der aktuellen SD15 schafft nach diesem Testverfahren (mit einem Spitzenobjektiv) eine Liniendifferenzierung, die exakt der Anzahl seiner horizontalen Pixelreihen entspricht. Im Unterschied zu den anderen ist an dieser Linienabrissgrenze aber noch ein Restkontrast zwischen zwei Linien von mehr als 50% gegeben, der die Vergleichbarkeit einer reinen Linienzählerei schon einigermaßen infrage stellen sollte. Verwunderlich ist ein solches Ergebnis nicht, wenn man die Sensorarchitektur berücksichtigt, die das Bild im Ausleuchtungsbereich des Sensors ja eben pixelgenau (auch farbkanalselektiv) erfasst. Dazu kommt ferner, dass es keinen Abfall der Farbauflösung zur reinen Helligkeitsauflösung geben kann. Es gibt keine Bayer-Filter-Interpoliererei und keinen optischen Anti-Aliasing Filter, der dem Bildsensor vorgelagert ist, um Farbmoiré Effekte zu begrenzen.
Kurz, wie sieht das nun subjektiv aus?
Zoomt man mal in eine technisch einwandfreie also knackscharfe SIGMA ISO100 Aufnahme bis zur Auflösungsgrenze hinein, dann erkennt man, dass die gezeichneten Kanten in diesem Bereich eine enorme Pixelschärfe zeigen, die die Detailwiedergabe im Bereich dieser Mikrokontraste enorm verbessern. Die Aufnahmen wirken einfach scharf, auch dann, wenn man sie enorm vergrößert. Im Idealfall gibt’s also kaum Matsch im ganz Kleinen. Ein Schärfen von SIGMA- Aufnahmen ist nur in sehr geringem Maße notwendig oder zu empfehlen. Schnell sind sie überschärft.
Dynamik:
Eine ganz andere Stärke der SDs liegt seit jeher in ihrer starken Eingangsdynamik, die bei eigentlich allen Kamera- REVIEWs, die ich bisher gelesen habe, geflissentlich übersehen wurde. Merken kann man das allerdings nur, wenn man sich mit den bekannt ergiebigen X3F Rohdaten beschäftigt, bzw.die bestmöglich auszuwerten.
Hier ein Beispiel ... Eidechse gegen hellen Himmel ... Mehrfeldmessung.

Würde man die Eidechse kräftiger belichten, dann wäre der helle Himmel nicht mehr blau sondern grell weiß übersteuert. So kann man die Schattenbereiche im notwendigen Umfang aufhellen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Dynamikkompression so möglich ist, eben auch ohne HDR-EBV. Hier liegt ein ISO200 SD15 RAW zugrunde. Noch überzeugender ist der Dynamikumfang, den ein ISO 100 X3F RAW zur Verfügung stellt. Man sieht hier ganz gut, wie viel Farbe und Zeichnung bei geringstem Rauschanteil hier in den Schattenbereichen noch versteckt ist und nur mit SPP herausgeregelt werden muss.
Die SIGMAs haben ihre expliziten Stärken bei schwierigem Licht. Hartes kontrastreiches Licht mit starken Lichtern und extremen Schattenbereichen ... das können sie wirklich spitze. Gegen- und Streiflicht ... genau da mache ich viel lieber mit SIGMA als mit CANON.
Schwieriges Licht ... das ist IMHO nicht immer nur LOWest Light ... vielen wird das so suggeriert. Es stimmt so auch wieder nicht nicht.
Schwächen der SIGMA – Foveon Kameras:
Sehr viel hat sich im Bereich hoher ISOs bei SIGMA getan. Nicht wenig habe ich selber in letzter Zeit mal wieder zu diesem auch nicht unwichtigen Thema getextet. Vieles geht inzwischen, was noch 2006 absolut undenkbar war. Dennoch bleibt zuzugeben, dass andere hier einfach mehr können.
Wir haben jetzt mit SPP 4.2 einen RAW-Konverter, der wieder einen guten Schritt nach vorne geht und endlich akzeptabele Farben und Weißabgleiche auch bei ISO 1600 liefert. Die früheren absolut indiskutabelen Fehlfarben bzw. Farbverschiebungen, für die ich eine Farbanpassung als Workaround empfohlen hatte, sind inzwischen unnötig geworden. Bei gutem Licht sind sehr brauchbare Ergebnisse drin, wenn man über RAW geht (JPGs o.o.C. sind absolut grausam und sollen hier lieber gar kein Thema sein).
Flecken / Streifenproblematik:
Bringt man den Foveon Bildsensor mit Licht-Unterversorgung an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit dann zeigen sich Farbflecken (neuerdings eher stereifenförmig), die mit der Realität nichts zu tun haben. Ist bis ISO 800 die Welt diesbezüglich noch ganz in Ordnung, kann es ab ISO 1600 oder spätestens ISO 3200 auch bei einer SD15 (und früheren Modellen) zu solchen unerfreulichen grünen oder lilafarbenen Flecken im Bildergebnis kommen. Ein bisschen ärgerlich ist, dass es viel eher bei einer SD15 zu solchen Erscheinung kommt, als bei einer SD14. Das liegt aber nicht an einer nun verminderten HIGH ISO-Eignung der SD15 .. das hat erfreulicherweise harmlosere Gründe ... davon aber unten in einem gesonderten Abschnitt.
Fazit: Der HIGH ISO Bereich bleibt der Schwachpunkt des Kamerasystems, das ist nicht wegzudiskutieren ... auch dann nicht, wenn’s deutlich sichtbare Fortschritte gibt. Ich zeige das weiter unten im direkten Vergleich zur SIGMA SD14.
Was ich diesbezüglich hinbringe, zeige ich ja hier...
http://www.bilderforum.de/t3616-sigma-high-isos-und-so-gehts-jetzt-in-verbindung-mit-spp-4-1-a.html
Fortsetzung folgt ....
schon der Titel ist im Grunde Quatsch (vs. lat. versus „gegen“ trifft es nicht). Warum denn, sollte eine SIGMA SD gegen eine andere SIGMA SD in irgendeiner Weise antreten sollen oder müssen.
Unsinn freilich, da jede SIGMA seit jeher schon immer gegen den Rest der gesamten D-SLR Kameraproduktion angetreten ist, bzw. antreten musste, wenn man es denn so sehen wollte... oder will.
Die Frage, ob „anders“ ist eindeutig mit „JA“ zu beantworten, die Frage ob „besser“, wird wohl NIE zu beantworten sein.
Kurz ... die wirklichen SIGMA-Fans (Sigmarianer nennen die sich [SIGMATONIANS in der englischsprachigen Welt]) wird es nach all den Jahren wohl kaum noch interessieren. Mich, (SIGMARIANER auf jeden Fall) interessiert es überhaupt nicht mehr, spätestens seit ich weiß, dass z.B. eine Canon auch eine wirklich klasse Kamera ist. (Ganz bestimmt gilt das für alle anderen Marken nicht minder!)
SIGMA SD15:
Der Zeitpunkt, wo eine wertige Digitalkamera über das Sein oder Nichtsein eines guten Photos entschieden hat, ist lange vorbei.
Ein guter Photograph macht genau das mit einer SIGMA SD9, was ein schlechter solcher mit einer SD15 nie schaffen wird ... klasse Photos nämlich. Noch viel kurioser .. der wirklich interessierte, passionierte Photograph braucht noch nicht einmal eine SIGMA, ... der kriegt’s mit jeder ordentlichen Kamera hin.
Zur Sache:
Die SIGMA SD15 hat nach ihrer Ankündigung die SIGMA-Fans sehr lange auf sich warten lassen. Dazu kam eine überaus ärgerliche Preis- und Marketingpolitik, die in der Fangemeinde dann doch einige Irritationen verursacht haben. Einige haben die Geduld verloren und sich anderweitig orientiert. Ich habe diese Entwicklung interessiert verfolgt. So mancher ist zurückgekehrt ...
Selber bin ich auch „schwach“ geworden und habe mir zwei CANON Gehäuse samt umfangreicher Ausstattung zugelegt. Ganz klar ... das war kein Fehler ... genau so, würde ich jedem CANON-Jünger bei Gelegenheit auch mal empfehlen, sich mal eine gebrauchte und günstige SIGMA SD zuzulegen, um mal zu erkunden, was er/sie da wohlmöglich verpassen könnte .... der SIGMA Flair ist wirklich ab SD9 zu konstatieren, wenn man das sehen möchte.
Inzwischen ist klar, warum die SD15 so lange verschleppt wurde .... Sie musste einem anderen Projekt, der SIGMA SD1- Platz machen.
Was ist eigentlich neu, oder besser?
1)Nun, da wäre zunächst einmal das schöne, helle, brillante und hochauflösende 3-Zoll Kameradisplay zu nennen, das eine nun noch bessere und treffsichere Beurteilung der Aufnahmeergebnisse zulässt.
2)Ein vergrößerter Pufferspeicher erlaubt es nun, bis zu 21 Full- Res RAWs in Serie aufzunehmen. Die frühere Beschränkung auf maximal 6 Serienaufnahmen aller früheren SIGMA SD Kameramodelle entfällt somit, Natürlich gilt das ebenso für kamerainterne JPGs.
(ein Riesenvorteil!!)
3)Erweiterte, verfeinerte Strategien der Belichtungsmessung. (erwähne ich hier nur der Vollständigkeit halber .... ich kann nach genauer Prüfung keine Vorteile erkennen)
4)Ein neuer Bildprozessor „TRUE II“
5)Neu organisierte und ergonomisch verbesserte Kamerabedienung
6)Eine genauere, feiner abgestufte Akkuladezustands-anzeige
7)Die Möglichkeit, den Klappblitz der Kamera auf den zweiten Verschlussvorhang zu synchronisieren. (gilt nur für den Kamerablitz, der Mitten- u. Kabelkontakt ist immer auf den ersten Verschlussvorhang synchronisiert.)
8)Die Funktion „Autorotieren“, die nun auf Wunsch dafür sorgt, dass hochformatig aufgenommene Aufnahmen auch automatisch hochformatig abgespeichert werden.
9)Belichtungsserienaufnahmen können nun wahlweise von drei Serienaufnahmen auf fünf Serienaufnahmen umgeschaltet werden Zusätzlich kann man sich die Reihenfolgen der gespreizt belichteten Aufnahmen aussuchen .... ob also die heller belichteten Aufnahmen dann wahlweise zuerst oder die dunkeler belichteten Aufnahmen zuerst geschossen werden sollen.
10)Die Möglichkeit, RAW- Aufnahmen in reduzierter Auflösung zu schießen entfällt erstmalig mit der Einführung der SD15. Sie macht jetzt wohl auch kaum noch Sinn, da 21 Serienaufnahmen in voller Auflösung nun möglich sind. Bei früheren SD-Kameras war es so möglich, die Anzahl der Serienaufnahmen zu Lasten der Auflösung zu erhöhen.
11)Mit der SD15 steht nun erstmalig auch eine ISO-Automatik zur Verfügung, die der Kamera die Auswahl der ISO-Stufen 100 oder 200 überlässt.
12)Die SD15 kehrt nun wieder zu einer gesonderten ISO-Einstelltaste zurück, die SD9 und SD10 schon hatten, die jetzt mit dem Daumen der rechten Hand gut erreichbar ist. Wie früher lässt sich jetzt die Sensorempfindlichkeit wieder über das Auslöser-Einstellrad rauf und runterstellen (SD14 leider nur über das Kameramenue und nur „rauf“ ... man muss also bei einer SD14 immer alle ISO-Stufen durchschalten, bis man dann wieder bei ISO50 ankommt .... keiner hatte das verstanden.) Ferner wird die ISO-Einstellung der Kamera jetzt beim Betätigen der ISO-Taste im Sucher angezeigt, so dass die Kamera zur Einstellung gar nicht mehr abgesetzt werden muss. Der ISO-Wert wird jetzt ersatzweise im Displayfeld der Verschlusszeit angezeigt. Eine permanente ISO-Anzeige im Sucher ist so natürlich nicht möglich.
13)Die SD15 verfügt nun über mehrere Colour Preset Einstellungen, die sich (wenn geschaltet) auf die kamerainternen JPGs auswirken. Auch auf die RAWs wirken sich diese Einstellungen insofern aus, als die Presets dann so voreingestellt sind, wie man sie bei der Aufnahme gewählt hatte. Zur Verfügung stehen nun die Einstellungen STANDARD / NEUTRAL / LEBENDIG/ PORTEAIT / LNDSCHAFT / SW / SEPIA .... Diese Einstellungen in Verbindung mit den Kamerainternen JPGs zu verwenden, ist IMHO nicht zu empfehlen, da es kein Zurück mehr gibt. Die RAWs bleiben immer unangetastet, da die Interpretation dieser ja erst am PC passiert und immer reversibel ist. Davon ab ... Finger weg von den JPGs in CAM. Ich weiß nicht, was das überhaupt soll??! Leider sind diese neuen Presets nicht mit älteren SIGMA-SD RAWs verfügbar, wohl aber mit den neueren SIGMA DPx RAWs.
Zu den einzelnen Punkten .....
1)Display: Wäre das Display wirklich entscheidend für den Gebrauchswert einer Digitalkamera, dann müsste man sich von so ziemlich allen älteren D-SLR Kameras sofort trennen. Das Display der SIGMA SD 14 ist schon alles andere als schlecht. Das SD15 Display ist klasse .. heller, brillanter, größer, besser auflösend. Es gefällt sehr.
2)Der enorm vergrößerte Pufferspeicher ist das für mich wichtigste und lohnendste Novum der SIGMA SD15 im Vergleich zur SD14. Insbesondere bei den hibbeligen Tier- und Makroaufnahmen, muss man nun nicht mehr immer im Hinterkopf haben, wie viele Shots nun noch möglich sein könnten ... oder auch nicht, zumal die SIGMA leider nicht im Display anzeigt (im Gegensatz zu CANON), wie viele Aufnahmen noch in den verbleibenden Pufferspeicher passen. 21 Aufnahmen reichen IN JEDEM FALLE immer aus. Wer damit nicht auskommt ... sorry ... der sollte auf eine Filmkamera ausweichen. Mit Photographie hat das dann (IMHO) nichts mehr zu tun. In diesem Zusammenhang kann ich noch einen Erfahrungswert nennen.... Wenn ein Akku schlapp macht, dann rettet die SD15 die Aufnahmen im Pufferspeicher und schreibt sie alle noch auf die SD-Karte, nachdem sie zuvor dann aber weitere Auslösungen verweigert. Das hat mich jetzt schon zweimal vor sehr ärgerlichen Datenverlusten bewahrt.
3)Nun, ich habe eigentlich wenig Lust, die „verfeinerten“ Belichtungs/ Messmethoden der SIGMA SD15 hier zu zerlegen, bzw. vergleichend zu erörtern. Schon die SIGMA SD14 hat mich hinsichtlich ihres Belichtungsmessers mehr als zufriedengestellt. Was nun noch mehr Belichtungsmessfelder bringen sollen, muss man wohl eher die Mitbewerber fragen, die solches (stark verspätetes) Nachrüsten erforderlich zu machen scheinen.
5)Ergonomie: BINGO! Hier sehe ich den wirklichen Fortschritt. Ich werde weiter unten noch genauer zeigen, was nun besser geworden ist. Ich denke aber, alles, was anders ist, ist auch wirklich besser geworden. Genau in diesem Punkt hat SIGMA wirklich erfolgreich versucht, einige Userwünsche umzusetzen. Besonders gelungen finde ich das erfolgreiche Entlasten der ollen (FUNC) Taste der SD14, die die Feineinstellung der SD14 über das obere LCD-Display erzwingt. Betätigt man jetzt die (FUNC) Taste der SD15, öffnet sich ein sehr übersichtliches, gut kommentiertes Dialogfeld im Hauptdisplay, das die erforderlichen Einstellungen nun sehr erleichtert.
6)Akkuladezustands-Anzeige: Klasse, endlich taugt die auch. Die Anzeige hat jetzt ein Segment mehr und zeigt endlich zuverlässig und realistisch an, wie es mit der Restenergie des Kameraakkus wirklich steht. Der Ladezustand wird, wie bisher, im oberen LCD-Display angezeigt, zusätzlich aber auch im großen Farbdisplay. So kann das Akkusymbol auch bei jeder Bildnachschau oder Bildbetrachtung (je nach Einstellung) angezeigt werden ... ist also immer präsent.
7)Hier zeige ich mal die neue Funktion, mit der man den Hauptblitz der Blitzklappe der SD15 auf den zweiten Verschlussvorhang setzen kann. Die Funktion reduziert sich aber auf den Kamerablitz und wirkt sich nicht auf die Einstellung des Mitten- oder Kabelkontaktes der SD15 aus. Der Mittenkontakt bleibt also auf den ersten Verschlussvorhang synchronisiert, auch dann, wenn’s im Menue geändert wurde. Ich erwähne das mal nur der Vollständigkeit halber hier. In fast allen Fällen wird eine Blitzauslösung auf dem ersten Vorhang die bessere Lösung sein. Die Effekte, die man über eine Synchronisiering auf den zweiten Vorhang erreichen kann (Schlierenspur hinter der Bewegung bei Langzeitbelichtungen und Festblitzen der Bewegung am Ende der Bewegung) lassen sich aus mehreren Reihenaufnahmen durch EBV in aller Regel besser erzeugen. Viele Aufsteckblitze (auch einige ohne TTL) können zudem auf den zweiten Vorhang blitzen, auch wenn der Mittenkontakt vorne liegt. Natürlich muss der Blitz dann die Verschlusszeit kennen.
8)Die SD15 bietet über das Hauptmenue zwei neue Einstellungen an.
(AUTOROTIEREN) und (ANGEWANDTE DREHUNG). Autorotieren führt dazu, dass hochformatig aufgenommene Photos auch gleich richtig gedreht abgespeichert werden. Diese Funktion ist wohl ausgesprochen sinnvoll und sollte IMHO auch aktiviert werden. Auch RAWs, die so aufgezeichnet weden, werden in SPP dann gleich richtig gedreht angezeigt. Die Funktion (Angewandte Drehung) hingegen macht gar keinen Sinn. Sie führt dazu, dass hochformatig aufgenommene Aufnahmen dann auch im Display der Kamera (natürlich stark verkleinert) angezeigt werden. Dann natürlich hat man von dem schönen 3-Zoll-Display nichts mehr.
9)Hier mal die Displayanzeige zu den neuen Belichtungs-Reihen-Optionen:
Was kann die SD15, was die SD14 nicht kann??
Nun, die Details habe ich ja oben gelistet. Ob die Neuerungen nun wirklich wichtig sind und einen Kameraneukauf notwendig oder sinnvoll erscheinen lassen, muss jeder für sich entscheiden.
Für mich ganz persönlich sind es die nun möglichen 21-RAWs, die ich bei voller Auflösung nutzen kann. So viele brauche ich nicht wirklich aber 6 Aufnahmen sind mir in bestimmten hibbeligen Momenten schon mal knapp geworden. Gerade bei Makro- oder Superteleaufnahmen ist Ausschuss nicht vermeidbar. Oft sind zwei von drei Aufnahmen daneben. Wenn man dann auch noch den wichtigen Moment verpasst, dann kann es schon ärgerlich werden. Ein Vergleich beider Kameras im kritischen ISO1600 Vergleich folgt unten.
Bildqualität: Der spannende Punkt mal wieder.
Kurz, auch diese SIGMA kann mal wieder durch exorbitant gute Bildqualität begeistern, wenn man ihre Qualitäten und Stärken schätzt, bzw. mag.
Sie kann dann grausam enttäuschen, wenn man sie in Bereiche zwingt, die ihr mal nicht so liegen. Ich will (auch wenn SIGMARIANER) mal versuchen, auch ihre Schwächen nicht unerwähnt zu lassen.
Stärken der SIGMA SDs (nicht nur der SIGMA SD15) sind ihre Farbwiedergabe, die eine Farblebendigkeit und Farbenfreude erreicht, die man früher von sehr guten Diafilmen erwarten konnte. Und nein, es ist nicht nur die Farbsättigung, die man ja bei allen Kameras variabel einstellen kann, es ist eine Art der Farbwiedergabe, die wirklich Frische und Brillanz in die Aufnahmen bringt, die einzigartig und typisch für ihren ganz anderen Bildwandler ist und bleibt.
Besonders auffällig ist das gar nicht mal bei Motiven, die an sich schon farbenfroh daherkommen, besonders zu merken ist das -im Vergleich-, wenn man mal bei tristem Wetter eher farbschwache (fade) Motive ablichtet. Hier zeigt sich, was an Farbdifferenzierung möglich ist ... grade in Bildbereichen, die sehr kontrastschwach sind.
Ich meine, dass insbesondere landschftsrelevante Blau- und Grüntöne an der Auflösungsgrenze besser differenziert werden, als bei anderen Kameras.
Auflösung: Der ewige Zankapfel. Auch hier nur meine Meinung.
Üblicherweise werden Auflösungsuntersuchungen dadurch vorgenommen, dass man die Luminanz- (also Helligkeitsauflösung) anhand einer Linienzahl, die die Kamera (also Objektiv + Bildsensor im Konzert) zu differenzieren in der Lage sind. Dabei sind die Kriterien für Bayer-Kameras mal eher lasch ausgelegt. Zwei Lienen gelten dann als noch unterschieden, wenn sie einen Kontrastunterschied von gerade mal 10% aufweisen. Viel ist das nicht gerade ... kaum zu sehen, meine ich.
Der Foveon-X3 Bildsensor der aktuellen SD15 schafft nach diesem Testverfahren (mit einem Spitzenobjektiv) eine Liniendifferenzierung, die exakt der Anzahl seiner horizontalen Pixelreihen entspricht. Im Unterschied zu den anderen ist an dieser Linienabrissgrenze aber noch ein Restkontrast zwischen zwei Linien von mehr als 50% gegeben, der die Vergleichbarkeit einer reinen Linienzählerei schon einigermaßen infrage stellen sollte. Verwunderlich ist ein solches Ergebnis nicht, wenn man die Sensorarchitektur berücksichtigt, die das Bild im Ausleuchtungsbereich des Sensors ja eben pixelgenau (auch farbkanalselektiv) erfasst. Dazu kommt ferner, dass es keinen Abfall der Farbauflösung zur reinen Helligkeitsauflösung geben kann. Es gibt keine Bayer-Filter-Interpoliererei und keinen optischen Anti-Aliasing Filter, der dem Bildsensor vorgelagert ist, um Farbmoiré Effekte zu begrenzen.
Kurz, wie sieht das nun subjektiv aus?
Zoomt man mal in eine technisch einwandfreie also knackscharfe SIGMA ISO100 Aufnahme bis zur Auflösungsgrenze hinein, dann erkennt man, dass die gezeichneten Kanten in diesem Bereich eine enorme Pixelschärfe zeigen, die die Detailwiedergabe im Bereich dieser Mikrokontraste enorm verbessern. Die Aufnahmen wirken einfach scharf, auch dann, wenn man sie enorm vergrößert. Im Idealfall gibt’s also kaum Matsch im ganz Kleinen. Ein Schärfen von SIGMA- Aufnahmen ist nur in sehr geringem Maße notwendig oder zu empfehlen. Schnell sind sie überschärft.
Dynamik:
Eine ganz andere Stärke der SDs liegt seit jeher in ihrer starken Eingangsdynamik, die bei eigentlich allen Kamera- REVIEWs, die ich bisher gelesen habe, geflissentlich übersehen wurde. Merken kann man das allerdings nur, wenn man sich mit den bekannt ergiebigen X3F Rohdaten beschäftigt, bzw.die bestmöglich auszuwerten.
Hier ein Beispiel ... Eidechse gegen hellen Himmel ... Mehrfeldmessung.


Würde man die Eidechse kräftiger belichten, dann wäre der helle Himmel nicht mehr blau sondern grell weiß übersteuert. So kann man die Schattenbereiche im notwendigen Umfang aufhellen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Dynamikkompression so möglich ist, eben auch ohne HDR-EBV. Hier liegt ein ISO200 SD15 RAW zugrunde. Noch überzeugender ist der Dynamikumfang, den ein ISO 100 X3F RAW zur Verfügung stellt. Man sieht hier ganz gut, wie viel Farbe und Zeichnung bei geringstem Rauschanteil hier in den Schattenbereichen noch versteckt ist und nur mit SPP herausgeregelt werden muss.
Die SIGMAs haben ihre expliziten Stärken bei schwierigem Licht. Hartes kontrastreiches Licht mit starken Lichtern und extremen Schattenbereichen ... das können sie wirklich spitze. Gegen- und Streiflicht ... genau da mache ich viel lieber mit SIGMA als mit CANON.
Schwieriges Licht ... das ist IMHO nicht immer nur LOWest Light ... vielen wird das so suggeriert. Es stimmt so auch wieder nicht nicht.
Schwächen der SIGMA – Foveon Kameras:
Sehr viel hat sich im Bereich hoher ISOs bei SIGMA getan. Nicht wenig habe ich selber in letzter Zeit mal wieder zu diesem auch nicht unwichtigen Thema getextet. Vieles geht inzwischen, was noch 2006 absolut undenkbar war. Dennoch bleibt zuzugeben, dass andere hier einfach mehr können.
Wir haben jetzt mit SPP 4.2 einen RAW-Konverter, der wieder einen guten Schritt nach vorne geht und endlich akzeptabele Farben und Weißabgleiche auch bei ISO 1600 liefert. Die früheren absolut indiskutabelen Fehlfarben bzw. Farbverschiebungen, für die ich eine Farbanpassung als Workaround empfohlen hatte, sind inzwischen unnötig geworden. Bei gutem Licht sind sehr brauchbare Ergebnisse drin, wenn man über RAW geht (JPGs o.o.C. sind absolut grausam und sollen hier lieber gar kein Thema sein).
Flecken / Streifenproblematik:
Bringt man den Foveon Bildsensor mit Licht-Unterversorgung an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit dann zeigen sich Farbflecken (neuerdings eher stereifenförmig), die mit der Realität nichts zu tun haben. Ist bis ISO 800 die Welt diesbezüglich noch ganz in Ordnung, kann es ab ISO 1600 oder spätestens ISO 3200 auch bei einer SD15 (und früheren Modellen) zu solchen unerfreulichen grünen oder lilafarbenen Flecken im Bildergebnis kommen. Ein bisschen ärgerlich ist, dass es viel eher bei einer SD15 zu solchen Erscheinung kommt, als bei einer SD14. Das liegt aber nicht an einer nun verminderten HIGH ISO-Eignung der SD15 .. das hat erfreulicherweise harmlosere Gründe ... davon aber unten in einem gesonderten Abschnitt.
Fazit: Der HIGH ISO Bereich bleibt der Schwachpunkt des Kamerasystems, das ist nicht wegzudiskutieren ... auch dann nicht, wenn’s deutlich sichtbare Fortschritte gibt. Ich zeige das weiter unten im direkten Vergleich zur SIGMA SD14.
Was ich diesbezüglich hinbringe, zeige ich ja hier...
http://www.bilderforum.de/t3616-sigma-high-isos-und-so-gehts-jetzt-in-verbindung-mit-spp-4-1-a.html
Fortsetzung folgt ....