pedro
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Hallo zusammen,
pedro (Schlauberger) am Apparat.
Im folgenden Tutorial geht es um richtige Farben zwischen Kamera und Drucker (bzw. Fotodienst). Das Thema ist sehr umfassend, trotzdem werde ich versuchen, alles Wichtige zu sagen. Falls ich das nicht schaffen sollte (nebenbei, da geht ja immer irgendwas den Bach runter), einfach nachhaken. Dafür ist es ja ein Thread. Und es sind noch andere da, die Schlaues von sich geben können.
I Einleitung
Wir möchten alle das, was wir fotografiert haben auf den Bildschirm und später zum Drucker oder zum Fotoladen bringen. Und wir wollen natürlich nicht, dass die Farben dann ganz anders aussehen, als wir sie in Erinnerung haben.
Um hier eine akzeptable Konsistenz zu halten, gibt es Farbmanagement. Es bedeutet, dass Geräte Anweisungen erhalten, wie sie Farben darstellen sollen.
Das Problem ist nämlich, das die Geräte unterschiedliche Farbräume haben. Das ist, als ob sie verschiedene Sprachen sprechen. Zwischen denen muss übersetzt werden. Klar, dass das nicht ohne Konflikte und Abstriche funktioniert. Welcher Roman oder Film ist gleich in der Quell- und Zielsprache nach einer Übersetzung bzw. Synchronisation?
Hier ein Farbraum, wie man ihn anschaulich darstellen kann. Auf verschiedenen Achsen horizontal die Farben, vertikal Weiß und Schwarz.
Die geschlossene Linie auf dem Grund zeigt den maximalen "Gamut" an.


Nachfolgend ein Vergleich des ungefähren Farbraums eines RAW-Files direkt aus der Kamera mit einem Bildschirmprofil. Das Bildschirmprofil liegt innen und ist farbig, das RAW-Profil ist grau dargestellt. Die Gamutlinien zeigen gut, wie viel kleiner als der Kamerafarbraum das Bildschirmprofil ist. Ui, ui. Man sieht aber auch, dass der Bildschirm Farben darstellen könnte, die die Kamera nicht kennt. Aber wer will schon dieses heftige, superhelle Magenta?

Die Antwort auf die Unterschiede ist entweder abschneiden (hat schon bei Aschenputtels Stiefschwestern nicht so schöne Effekte gehabt) oder enger sitzen. Ist zwar unbequem, aber auch in einem engen Bus kommt man ans Ziel. Aber vielleicht wird einem das Frühstück unterwegs zerquetscht. Aber immerhin. Alle kommen an.
So auch die Farben aus der Kamera: leicht lädiert und schlechtgelaunt, aber einigermaßen vollständig, kommen sie auf dem Bildschirm, dann im Drucker oder im Fotoladen an. Wer schafft das? Das Farbmanagement. Ohne einen überzeugenden Busfahrer könnten nicht alle mitfahren und dann würden einige, vielleicht die wichtigsten fehlen, einige auf falschen Plätzen sitzen und so ähnlich.
Weiter geht es in meiner nächsten Pause.
pedro (Schlauberger) am Apparat.
Im folgenden Tutorial geht es um richtige Farben zwischen Kamera und Drucker (bzw. Fotodienst). Das Thema ist sehr umfassend, trotzdem werde ich versuchen, alles Wichtige zu sagen. Falls ich das nicht schaffen sollte (nebenbei, da geht ja immer irgendwas den Bach runter), einfach nachhaken. Dafür ist es ja ein Thread. Und es sind noch andere da, die Schlaues von sich geben können.
I Einleitung
Wir möchten alle das, was wir fotografiert haben auf den Bildschirm und später zum Drucker oder zum Fotoladen bringen. Und wir wollen natürlich nicht, dass die Farben dann ganz anders aussehen, als wir sie in Erinnerung haben.
Um hier eine akzeptable Konsistenz zu halten, gibt es Farbmanagement. Es bedeutet, dass Geräte Anweisungen erhalten, wie sie Farben darstellen sollen.
Das Problem ist nämlich, das die Geräte unterschiedliche Farbräume haben. Das ist, als ob sie verschiedene Sprachen sprechen. Zwischen denen muss übersetzt werden. Klar, dass das nicht ohne Konflikte und Abstriche funktioniert. Welcher Roman oder Film ist gleich in der Quell- und Zielsprache nach einer Übersetzung bzw. Synchronisation?
Hier ein Farbraum, wie man ihn anschaulich darstellen kann. Auf verschiedenen Achsen horizontal die Farben, vertikal Weiß und Schwarz.
Die geschlossene Linie auf dem Grund zeigt den maximalen "Gamut" an.


Nachfolgend ein Vergleich des ungefähren Farbraums eines RAW-Files direkt aus der Kamera mit einem Bildschirmprofil. Das Bildschirmprofil liegt innen und ist farbig, das RAW-Profil ist grau dargestellt. Die Gamutlinien zeigen gut, wie viel kleiner als der Kamerafarbraum das Bildschirmprofil ist. Ui, ui. Man sieht aber auch, dass der Bildschirm Farben darstellen könnte, die die Kamera nicht kennt. Aber wer will schon dieses heftige, superhelle Magenta?

Die Antwort auf die Unterschiede ist entweder abschneiden (hat schon bei Aschenputtels Stiefschwestern nicht so schöne Effekte gehabt) oder enger sitzen. Ist zwar unbequem, aber auch in einem engen Bus kommt man ans Ziel. Aber vielleicht wird einem das Frühstück unterwegs zerquetscht. Aber immerhin. Alle kommen an.
So auch die Farben aus der Kamera: leicht lädiert und schlechtgelaunt, aber einigermaßen vollständig, kommen sie auf dem Bildschirm, dann im Drucker oder im Fotoladen an. Wer schafft das? Das Farbmanagement. Ohne einen überzeugenden Busfahrer könnten nicht alle mitfahren und dann würden einige, vielleicht die wichtigsten fehlen, einige auf falschen Plätzen sitzen und so ähnlich.
Weiter geht es in meiner nächsten Pause.