Meopta Flexaret IV .... Ein Kameraportrait

Klaus-R

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Hallo zusammen,

es muss nicht UNBEDINGT immer nur die Rolleiflex sein, wenn es um eine klassische TLR Kamera geht.😊
Auch andere Hersteller hatten zu Zeiten der "Zweiäugigen-Spiegelreflex-Kameras" Gutes und Interessantes am Start.

Ich habe hier gerade eine "neue" alte TLR-Kamera wieder in den Dienst gestellt, die mich (mal wieder) auf einem Trödelmarkt angelacht hatte.

So habe ich jetzt eine zweite Kamera dieser Bauart in Diensten .... neben meiner REVUE 6X6 (eine damals von Foto Quelle vermarktete Seagull 4A 103, die ich damals schon HIER vorgestellt hatte:

REVUE 6x6 (SEAGULL 4A) .... TLR Nostalgie ....

Heute aber soll es um die MEOPTA Flexaret IVb gehen, die der tschechische Hersteller MEOPTA ab 1957 zum Verkauf anbot:

Bild - 15.jpg

Diese Flexaret IVb löste als leichte Modifikation die IVa aus 1956 ab, eigentlich aber das Vormodell Flexaret III, das bis 1955 Bestand hatte.
Insgesamt gabe es sechs Modelle, bis im Jahre 1971 die Flexaret VI das endgültige AUS der TLR-Kameraproduktion bei MEOPTA markierte.
Der Produktionsstop damals kann ganz sicher nicht mangelnder Konkurrenzfähigkeit der VIer zur Last gelegt werden, sondern dem Umstand, dass ganz einfach die Zeit der Zweiäugigen "Twinlenser" endgültig vorbei war.
Anfang der 1970er kam die Zeit der Kleinbild-Spiegelreflexkameras, die als riesigen Vorteil die Chance boten, verschiedene Objektive nutzen zu können.

Twin Lens Reflex-er (TLRs) sind traditionelle Schachtsucherkameras. Man schaut von oben direkt auf eine 6X6 cm große Mattscheibe und fokussiert auch auf dieser.
Eine TLR bedeutete zu ihren Hochzeiten eine enorm präzise und schön zu handhabende (damals kompakte und schnelle) Art, sehr hochwertige 6x6 Mittelformat Aufnahmen "in den Kasten" zu bringen.
Auch heute ist die Kameraführung solcher Geräte "mal ganz was Anderes".😊

Mir jedenfalls macht's großen Spaß .... insbesondere mit der kleinen Tschechin .... warum .... das schreibe ich gleich noch.

Modellgeschichte ganz kurz und knapp:

1939 wurde die Flexaret I vorgestellt, war von Anfang an nicht nur aufgrund günstiger Verkaufspreise ein Erfolg, sondern
eben auch, weil sie ganz einfach eine damals gute Kamera war.

Die hier portraittierte Flexaret IV wurde 1956 als "Modell IVa" vorgestellt und 1957 als Modell IVb (leicht modifiziert) weitergeführt.
1959 dann wurde sie von der Flexaret Va abgelöst. Das letzte Modell (die Flexaret VI) kam dann 1961 und wurde bis 1971 (mit Veränderungen) gebaut.

Die hier gezeigte Flexaret IV ist also nicht das Ende der Flexaret-Entwicklung, aber ihr wird der größte "Technologiesprung" über die gesamte Bauzeit nachgesagt:😊

Was war neu an der IV .... so Einiges:

-Erstmalig automatischer Filmtransport-Stop.

Die Kamera nimmt den Klassiker (Rollfilm Typ 120). Rollfilm automatisch zu transportierern (also ohne die Filmzählung auf dem Rückpapier des Filmes im Schaufenster abzulesen und einzustellen) ist technisch besonders schwierig zu machen.
Der Film hat ja keine Perforation und ein Filmtranmsport-Mess-Stop-Werk ist eine feinmechanische Herausforderung, an der viele Kamerahersteller scheiterten.
Nicht so die Flexaret IV. Diese Kamera kennt keine Schwierigkeiten mit defekten Filmtransport-werken. Das funktioniert seit Einführung dieser Technik auch bei den Folgemodellen einwandfrei.

-Erstmalig Doppelbelichtungssperre:

Die Flexaret IV hat erstmalig eine (sehr wertvolle) Doppelbelichtungssperre, die zuverlässig verhindert, dass versehentlich ein Filmfeld mehrfach belichtet wird, weil sich der Nutzer nicht mehr sicher war, ob schon transportiert war, oder noch nicht.
Trotzdem ist es möglich, "willentlich" Doppelbelichtungen auszuführen.

- Neues lichststarkes 80mm f:3,5 BELAR Aufnahmeobjektiv

Alle Vormodelle haben ANASIGMAT Dreilisnser Aufnahmeobjektive. Auch diese Objektive zeichnen ausgezeichnet scharf und lassen sich auch sonst keine wirklischen Schwächen nachsagen. Allerrdings lassen scharfe 6x6 Dreilinser keine 3,5er Offenblende zu. Während das Vormodell also etwa eine Blende lichstschwächer mit Blende 4,5 auskommen musste,
konnte das Belar (übrigens eine in Dresden gerechnete Tessar-Optik) da mit Blende 3,5 in etwa doppelt so viel Licht auf den Film lassen.
Zum Fokussieren reicht der Flexaret IV dann allerdings ein 80mm/3,0er Anastigmat völlig aus.
Dass man bei den "Viewing lenses" simpeleres und lichtstärkeres Glas einsetzte, war übrigens bei fast allen Herstellern sinnvolle Praxis.

- Erstmalig die Option Typ 135 Kleinbild-Film zu nutzen

Modell IV war tatsächlich das erste, das (mit einem Adapter-Satz) auch 135er Kleinbildfilm (mit automatischem Filmtransport)
belichten konnte. Allerdings ist es bei dieser kamera noch nicht möglich, den Film in die Patrone zurückzuspulen.
Man muss den Kleinbild-Film also leider noch im Dunkelsack oder im Photolabor aus der Kamera herausnehmen ......
sicher kein Ding für Profis ..... leider kaum zuzumuten, wenn der User kein Photolaborant ist.😌

Ich selber halte gar nix davon, in einer 6x6 (egal in welcher) Kleinbild Film zu belichten!
Man hat dann immer eine Telekamera! 80mm bleiben ja eben 80mm für einen KB Film und das ist
allenfalls für Portraits eine günstige Brennweite.
Bei den TLRs kommt ernüchternd hinzu, dass man mit ihnen ja (sinnvoll) nur Hochformat Aufnahmen
machen kann.

-Hochwertiger westdeutscher Zentralverschluss aus dem Hause ALFRED GAUTHIER.

Man ist sich unter Kamera Historikern ziemlich einig, dass es hochwertige, zuverlässige und wirklich
langlebige Zentralverschlüsse nur aus Westdeutschland von den beiden Firmen Alfred Gauthier und Friedrich Deckel (COMPUR RAPID) gab.
Natürlich wusste man das bei MEOPTA damals auch und ersetzte mit dem MODELL IV den METAX Verschluss von Modell III durch eben den GAUTHIER PRONTOR SVS Zentralverschluss.
Diese Maßnahme brachte der Flexaret erheblich bessere Exportchancen in den Westen. Man traute der
Flexartet jetzt Zuverlässigkeut und mehr Wertigkeit durchaus zu.

-Komplette Verschlusszeitenreihe und Selbstauslöser

Mit dem "Luxusverschluss" gewinnt die Kamera die moderne "nachkriegs"😊 Verschlusszeitenreihe!
Neben den üblichen kurzen Verschlusszeiten (schnellste Zeit 1/300s) kommen auch die langen Zeiten
bis 1s (längste Verschlusszeit) hinzu.
Ferner gibt es jetzt einen Selbstauslöser (damals Vorlaufwerk genannt) und umschaltbare Blitzsynchronisation
M und X.
(X-Synchro arbeitet auch heute noch mit jedem modernen Elektronenblitzgerät zusammen und "M" war damals
die Option, Blitzbirnen-Geräte vorzuzünden. Blitzbirnen müssen vorgezündet werdfen, weil sie leider etwas verzögert belichten, was der Verschluss durch Frühzündung dann ausgleichen muss, wenn kürzer als 1/30s belichtet wird.
Bis 1/30s (oder 1/25s bei Vorkriegs-Zeitenreihe) können Blitzbirnen auch mit "X"-Kontakt gezündet werden.

WAS SPÄTER NOCH KAM und evtl noch bei Modell IV vermisst werden könnte:

Nicht wirklich viel, wenn ich gefragt bin.😊

-noch keine Verschluss-Spannkopplung!

Erst Modell V hat eine solche .... will sagen, dass der Verschluss automatisch mit dem Filmtransport gespannt wird.
Bei Modell IV muss noch vorne am Verschluss (also am Objektiv) ein Hebel umgelegt werden, um den Verschluss zu spannen:

Bild - 10.jpg

-Kleinbild Film Rücktransport in der Kamera

Auch das kam erst mit Modell Va.
Ich find's unwichtig, weil es IMHO wirklich sinnfrei ist, eine TLR mit Kleinbildfilm zu laden.

-1/500s als schnellste Verschlusszeit.

Mit der Flexaret VI kam dann als schnellste Verschlusszeit auch noch die 1/500s (vorher 1/300s)

GEBRAUCHSWERT der FLEXARET IV im Modellvergleich:

Ich finde eigentlich, dass schon eine Flexaret IV eine sehr gute Wahl innerhalb der Modellentwicklung bedeutet.
Natürlich spricht nichts gegen die beiden Nachfolgemodelle ..... was da noch verbessert wurde ist ja genannt.

Schon meine IV hat aber das BELAR (Tessar) Vierlinsenobjektiv, das bis zum Produktionsende verbaut wurde.
Die absolute Bildqualität der Modellreihe kann also schon mit Modell IV erreicht werden.

DETAILS:

SPORTSUCHER (Rahmensucher):

Bild - 9.jpg

Sucherelupe (zum ganz genauen Fokussieren):

Bild - 8.jpg

Blick auf die Mattscheibe (Lichtschachtsucher):

Bild - 7.jpg

Fokuswippe:

Einzigartig für die Flexaret ist die mit der Modellpflege IVb eingeführte Fokussierwippe mit der der Photograph genial fix und ergonomisch
genial einfach scharfstellen kann:

Bild - 3.jpg

Der Blick ins "INNERE":

Bild - 13.jpg

Bild - 14.jpg

Es wird gleich weitergehen ..... und natürlich soll es auch Bilder aus der Flexaret geben ......

Stay tuned!

Grüße und rettet Film!😊

Klaus
 
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Kameratechnik und technische Probleme mit der Flexaret IV:

Die Flexaret war immer eine hochwertig konstruierte und präzise gefertigte
Qualitätskamera. Leider sind die Kameras aber nicht ganz so liebevoll behandelt worden, wie
die erheblich teureren Rolleiflexe, die bis heute als Maß der TLR-Dinge gelten .... und natürlich sind das
ja auch phantastisch gute Sachen!

Eine Kamera kann noch so gut und hochwertig sein ..... sie muss auch gut behandelt werden, wenn sie nach 65 Jahren noch wirklich gut dastehen soll.😟


Revidierte Sahnestücke sind selbst bei Marken wie Meopta selten und teuer, denn Kenner wissen, dass die Kamera taugt .... sie ist hübsch anzusehen ein Schmuckstück in gutem Zustand.

Meine Flexa' ist ja mal wieder vom Trödel .... jajaja .... ich brauche nicht noch mehr Kameras und jedesmal will ich eigentlich ja weggucken ... aber wenn ich dann so ein Teilchen sehe, das zwar in ungnädigen Händen ist, aber Potential für eine Aufbereitung hat, dann kann ich ja nicht anders .... ich frage mal an, ob da ein "tragbarer" Preis auszuhandeln ist.

Dem war also so und so ging sie mit mir mit.😊

Kauftipps für eine Flexaret:

Die Kamera sollte im AUSGELÖSTEN Zustand über die Jahrzehnte gekommen sein! War der Verschluss nicht ausgelöst und viele Jahre lang gespannt, dann wird er die Zeit wohl nicht überlebt haben, weil sämtliche Federchen ausgeleiert sind.😔

Natürlich kann es sein, dass ein unqualifizierter Interessent den Verschluss erst kürzlich gespannt hatte ..... aber wer weiß das genau?!

Völlig normal ist es, wenn die langen Verschlusszeiten nicht funktionieren, ebenso wie das Vorlaufwerk, das eigentlich IMMER klemmt. Staub, leichte Oberflächenkorrosion usw. führen dazu, dass auch die besten Zentralverschlüsse ihrer Zeit, den Dienst verweigern. Natürlich war das auch bei meiner Flexaret so.
Der Verschluss funktionierte nicht!

Aus Erfahrung weiß ich aber, dass die Verschlüsse der beiden Firmen, die ich oben genannt habe, eigentlich NIE WAS HABEN ..... solange da kein Bastler 'dran war, der sie kaputtrepariert hat .... genau dann nämlich geht nichts mehr, das ist dann nicht mehr zu fixen.

Die Kamera also genau daraufhin untersuchen, dass da bitte noch keiner 'dran war. Ganau dann kriegt man sie mit viel Ruhe und "gewusst wie" auch wieder hin.

Den Filmtransport kann man mit einem leeren Film-Papier-Träger prüfen!

EINLEGEN, 12X Auslösen und transportierren, Dann Rückwand öffnen und gucken, dass Zählnummer 12 auf dem Trägerpapier tatsächlich sichtbar über dem Filmfenster steht.
Erfahrungsgemäß gibt es bei der Flexartet aber keinen Ärger mit der Transport-Mechanik.

Die Aufnahmeoptik ist EINFACH zu reinigen und nicht das Thema in Sachen Verschmutzung!
Ironischerweise ist bei der Flexaret eher mal die Einstelloptik "Viewing Lens" kritisch, wenn verdreckt.😖

Diese auszubauen ist schon schwieriger und möglichst zu vermeiden, weil dafür der Spiegelkasten raus muss.
Anschließend muss die Kamera komplett neu justiert und fokuskalibriert werden.
Ich habe sowas schon gemacht .... Werkzeug dafür kann man selber machen .... aber das ist nicht wirklich einfach und eher mal was für Experten.
Also darauf achten, dass das obere Objektiv sauber und der Spiegel der Kamera klar ist.
Wenn das NICHT so ist, dann übersteigt die Reparatur mit Sicherheit den Wert der Kamera .....TOTALSCHADEN also!

Verschlussinstandsetzung:

Verdreckte, leicht korrodierte und verschmutze Zentralverschlüsse können reletiv einfach UND BITTE OHNE ZERLEGUNG! mit winzigen Mengen an Kriechöl (z.B. WD40) ingang gebracht werden.
Dafür ein Tröpfchen Öl mit einer Spritze und feiner Nadel an der Öffnung des Verschlussspannhebels einbringen und den Verschluss (auch lange Zeiten und auch Vorlaufwerk) mehrmals auslösen.

Leider wird es praktisch immer so sein, dass sich auch kleineste Mengen Kriechöl nicht nur da wiederfinden, wo sie die Feinmechanik wiederbeleben, sondern das Öl wird leider seinen Weg auch auf die Verschlusslamellen finden .... und dann geht gar nix mehr.

Die Lamellen müssen dann im Anschluss freigelegt und entfettet werden (Isopropanol oder Bremsenreiniger).

Bei der Flexaret IV (Belar Optik) ist es am einfachsten, nur die Frontlinsengruppe auszubauen.
Diese Gruppe ist auf Anschlag montiert (geschraubt) so dass beim Wiedereinbau keine Fokuskalibrierung der Kamera nötig wird.

Fazit: Eine Kamera die erkennbar in gutem (und unverbasteltem) Zustand ist, aber mit den üblichen Verschlussproblemen kommt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder nutzbar zu machen!
Ich berate ggfls. dann gerne!

Grüße und rettet Film!😊

Klaus
 
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Aufnahmen mit der Meopta Flexaret IV:

#1

Bild - 18.jpg

#2

Bild - 21.jpg

#3

Bild - 23.jpg

#4
Bild - 25.jpg

#5

Bild - 28.jpg

#6

Bild - 30.jpg

Gestern habe ich die Kamera endlich zusammengabaut bekommen und heute (nach der Arbeit) mit gerade mal Rest-Tageslicht noch schnell ausprobieren können.

Die Aufnahmen sind also (weil kaum noch Licht) alle mit Offenblende und grenzwertig verwackellungsgefährlichen Verschlusszeiten aus der Hand entstanden. DENNOCH ......

Die Ergebnisse gefallen mir wirklich gut!

Das ist wirklich Scharf und knackig 6X6, wie das sein soll!😊

Die Kamera ist jetzt tadellos in Ordnung und soll dann auch mal bei GUTLICHT zum Einsatz kommen!

Grüße, lasst Euch inspirieren, mal einen Film zu kaufen und einzulegen und RETTET FILM......😊

Klaus
 
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Hallo zusammen,

Photographieren ist sehr "einfach" geworden, selbstverständlich, leider auch nebensächlich.😶
Das war natürlich nicht immer so! Wer die Zeiten noch kennt, als man einen Film belichtete, diesen dann
zum Photolabor bringen musste, warten musste, die Negative und die Ausbelichtungen abholen musste ..... usw ... Es war umständlich und mühevoll.😊

Wer damals schon selber gemacht hat (eigenes Photolabor) hat noch viel mehr Zeit investiert, dabei aber
unendlich viel Spaß erlebt und letztlich auch jedes einzelne Photo selber ganz anders erlebt, weil man es
eben nicht gleich im Moment der Kameraauslösung sehen kann, sondern erst "schaffen" muss.

Wer die "Zeiten" nicht mehr kennt, aber kennen lernen möchte, kann Photographie auch heute noch mal GANZ ANDERS kennen lernen .... mega-entschleunigt .... mega beschaulich .... auf andere Weise kreativ ... verglichen mit moderner "Just In Time" Digital-Technik.

NUR NICHT MISSVERSTEHEN!

Ich möchte nicht mehr auf die Digitalphotographie verzichten müssen .... unendliche Möglichkeiten wurden damit geschaffen .... sie ist ein Umbruch und ein Meilenstein der Photographie und soll es auch bleiben!😊
👍👍

Vielmehr genieße ich es z.B. mit dieser uralten wundervollen Qualitätskamera auch mal ganz anders (eben wie damals) mit Film zu machen .... unendlich umständlich .... unendlich langsam .... unendlich BEWUSST zu
photographieren.

Und es ist spannend bis zuletzt!!! Frühestens, wenn der Film zum Trocknen am Haken hängt und Du die Dichte der Negative auf korrekte Belichtung und Entwicklung prüfen kannst, weißt Du letztlich, dass Du gut gearbeitet hast und dass die uralte Technik (wie neu!) funktioniert hat.

Ich kann nur dazu einladen, auch mal ANDERS zu photographieren.

Ob es "Sinn" macht, oder nicht ist völlig egal! Dass es Spaß macht, das zählt.

Sicher ist, dass Bilder resultieren, die heute noch wie "damals" aussehen ... ein anderer Look ... ein anderes
Photographieren .... das ist der Spaß an der Sache!

Meopta Flexaret IV (1957) .....Tristes Sauwetter und Nieselregen (ich hatte keine Wahl) ... ich wollte trotzdem mit der alten Tchechin knipsen gehen .... ich nehme Euch mal mit nach Westerholt.....😊

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Grüße und rettet FILM!😊

Klaus
 

gorvahloh

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Schoene (Test)Bilder Klaus, jetzt frag ich mich : Welchen Film hat er drin gehabt ? Wie waren die Zeiten?War Stativ noetig? Drahtausloeser oder Selbsausloeser? Selbst entwickelt ? Wie digitalisiert?
Auf jeden Fall werd ich mir den Namen der Kamera merken und die Augen offenhalten......
Danke fuer die Infos.
Hartmut
 
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Schoene (Test)Bilder Klaus, jetzt frag ich mich : Welchen Film hat er drin gehabt ? Wie waren die Zeiten?War Stativ noetig? Drahtausloeser oder Selbsausloeser? Selbst entwickelt ? Wie digitalisiert?
Auf jeden Fall werd ich mir den Namen der Kamera merken und die Augen offenhalten......
Danke fuer die Infos.
Hartmut

Na dann will ich mal:

Film: Fomapan 100 Classic (Tschechische Kamera - Tschechischer Film)😊
Selber entwickelt: Ja aber selbstverständlich ... in AGFA-RODINAL 1+25 Konzentrierung
Digitalisierung: Scanner: EPSON V600 Photo
Bildbearbeitung: Epson SCAN (SW-Digitalisierung) Affinity Photo (Weiterbearbeitung und Kolorierung)

Nun war ich mir zwar schon relativ sicher, dass die Kamera tadellos funktionieren würde .... einfach deswegen,
weil man mit einer Hilfsmattscheibe, einer Briefmarkenlupe bis hin zur Fokuskalibrierung fast alles auch
ohne Film testen kann .... ganz sicher aber ist man ja immer erst nach einem Testfilm.😊

Den 100er FOMA habe ich immer da ... als Kleinbild-Meterware und auch als 120er Rollfilm.
Das ist ein sehr ordentlicher All-Round-SW-Film, der zudem auch noch sehr preiswert ist.

RODINAL ist und bleibt einfach mein Lieblingsentwickler! Die Originalrezeptur von 1917 ist einfach
immer noch GENIAL. Rodinal ist außerordentlich vielseitig, ein schärfesteigernder Entwickler, der sehr
vielseitig einsetzbar ist. Es gibt für ausnahmslos jeden SW-Film viele Erfahrungswerte.

Meinen FOMA-100 kann ich mit RODINAL z.B. bis ISO 50 "PULLEN" oder bis ISO 400 "PUSHEN".
Diese FILM/Entwickler KOMBI ist schon wirklich sehr gut.

Verschlusszeiten: Alle hart an der Verwackelungsgrenze (1/30s oder 1/60s) und alle mit offener Blende. Es war ja stockfinster und diesig.....wirklich kein Photowetter.
Mit ISO 100 lag ich da leider an der Verwackelungsgrenze ... tatsächlich waren aber nur zwei Aufnahmen verwackelt ... alle also aus der Hand.
Man kann die Flexaret wirklich gut führen und erschütterungsarm auslösen.
Die Optik ist übrigens 1A offenscharf bis in die Bildecken .... eben eine TASSAR Rechnung aus Dresden ...
die konnten das eben.

KOLORIEREN:

Ich habe ja schon einiges darüber geschrieben .... mir macht es enormen Spaß, SW-Aufnahmen in Farbphotos zu verwandeln.

Anfangs habe ich dafür sehr viel Zeit benötigt, inzwischen habe ich darin so viel Übung, dass das immer schneller geht und ich immer "kreativer" Farbe entweder nachempfinde oder neu (auch anders) gestalte.

Natürlich ist NICHTS gegen den Einsatz von Farbfilmen zu sagen .....😊

C41 Farbe entwickele und vergrößere ich ja auch selber .... ist nicht wirklich schwierig.

Grüße und bei Interesse gerne nachfragen .... ich schreibe ja gerne über die gute alte Film-Photographie.....

Grüße und rettet Film!😊

Klaus
 
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gorvahloh

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Danke Klaus,
das mit dem Colorieren hat mich sehr überrascht - gut gemacht ! Ich benutze zur Nachbearbeitung nur das Gratisprogramm für Sony von Capture One Express, für partielle Bearbeitung weiche ich dann auf GIMP aus.
Ich hab gerad meinen letzten 120er Ilford HP5 in einer Baldalux mit Schneider Kreuznach Radionar 4.5/105 und werd mir jetzt auch den Fomapan 100 bestellen und vielleicht läuft mir auf irgendeinem Trödel mal eine Flexaret über den Weg - eine doppeläugige Kamera fehlt mir noch.
Schöne Wochenendbilder
Gruß
HArtmut D.
 
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Hallo Klaus,

so langsam müsste doch bei Dir der Platz eng werden bei den vielen Kameras.😊
Interessant was Du so alles machst.
Allerdings ist Dir hier bei der Colorierung (die ich sehr gelungen finde) doch ein kleiner Fehler unterlaufen: schau Dir mal das Foto #11 und #12 an, dann siehst Du was ich meine. Das Gebäude rechts ist einmal gelblich angestrichen, das andere Mal schon verblasst.
Aber das ist Mäkeln (?) auf ganz peniblen Niveau. Würde auch gar nicht auffallen wenn die Fotos nicht direkt hintereinander kämen.
 
Klaus-R

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Danke Klaus,
das mit dem Colorieren hat mich sehr überrascht - gut gemacht ! Ich benutze zur Nachbearbeitung nur das Gratisprogramm für Sony von Capture One Express, für partielle Bearbeitung weiche ich dann auf GIMP aus.
Ich hab gerad meinen letzten 120er Ilford HP5 in einer Baldalux mit Schneider Kreuznach Radionar 4.5/105 und werd mir jetzt auch den Fomapan 100 bestellen und vielleicht läuft mir auf irgendeinem Trödel mal eine Flexaret über den Weg - eine doppeläugige Kamera fehlt mir noch.
Schöne Wochenendbilder
Gruß
HArtmut D.

Ich habe eine AGFA Billy RECORD (Modell 1949-1951) mit diesem Schneider Kreuznach Radionar 105mm/f:4,5 Objektiv. Ein sehr gutes Objektiv für diesen großen 6x9 Bildkreis.😊
An der AGFA RECORD ist diese Optik superselten.👍👍👍

Bild - 13.jpg

Bild - 11.jpg
Bild - 12.jpg

Auch diese Kamera ist vom Trödel und in jetzt wieder in erstklassigem voll funktionsfähigem Zustand.😊

Grüße und rettet Film😊

Klaus