
Klaus-R
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Hallo zusammen,
meine Vorliebe für historische Kameras aus Dresden ist nichts ganz neues und so hat es sich ergeben,
dass ich nach längerem Suchen an eine Praktica VLC 2 gekommen bin .... für nicht wirklich viel Geld.
L-PRAKTICANTEN: 1969-1985
Das "L" dieser Modellreihe steht für "Lamellenverschluss", der den Tuchverschluss der Vormodelle ablöste.
Praktika L Modelle gehören zu den hochwertigsten und langlebigsten Kameras, die je gefertigt wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du eine 1969er L-Praktica nach 51 Jahren einfach nur in die Hand nimmst und dass sie dann einfach nur tadellos funktioniert, liegt bei geschätzten 95%. Die wenigen, die die Zeit nicht überlebt haben, sind meistens sehr schlecht behandelt oder gelagert worden:

Von links nach rechts:
-Praktica L aus 1969 ... das einfachste Modell ohne Belichtungsmesser
-Praktica LB (hier Porst CX 4 gelabelt / Exportmodell für Foto Porst in Westdeutschland) LB ..... das "B" steht für den ungekoppelten batterieunabhängigen Selenbelichtungsmesser. Diese Praktica MUSS unberdingt DUNKEL (am besten in ihrer Bereitschaftstasche) gelagert werden, weil Selenzellen keine jahrelange Dauerbeleuchtung vertragen und so zerstört werden.
-Praktica TL1000 .... ein Modell mit TTL-Belichtungsmesser .... nur Arbeitsblendenmessung. Im Grunde eine MTL 5 ohne Vorlaufwerk (Zeitauslöser).
Praktica VLC 2 ... das Luxusmodell der L-Baureihe (1974-81) TTL Modell mit Offenblend-und Arbeitsblendenmesseung, Vorlaufwerk und Wechselsuchersystem, um diese besondere und vergleichsweise seltene Praktica soll es heute gehen.

Die erste Begegnung mit einer VLC liegt nun schon einige Monate zurück.
Prints and prison cells: the Portuguese Centre for Photography, Porto
In Porto (zweitgrößte Stadt Portugals) fiel mir eine VLC im städtischen Photographie Museum auf ... eine Kamera, die ich auf Anhieb interessant fand!
Die VLC ist eine Praktica der L- Spiegelreflex Serie, die austauschbare Sucher hat.
Neu ist die Idee nicht wirklich ..... genau die Option, eine Kleinbild SLR mit Schachtsucher zu haben, hatte mich schon an der viel älteren Praktica FX-2 fasziniert, die ich hier schon vorgestellt hatte:
Praktica FX2 .... Kameraportrait
Die Lichtschachtsucher (insbesondere an Kleinbildkameras) kamen LEIDER nach dem Krieg fast ganz aus der Mode.
Sehr schade, wie ich finde, denn die Kamerafürhrung am Lichtschachtsucher hat ganz sicher ihren eigenen Reiz.


Sigfried Böhm (der Erfinder der Praktika/Praktina Baureihen) hatte schon mit der FX-2 die Idee, beides, Lichtschacht- und Prismensucher in einer einzigen Kamera zu realisieren. Wer wissen möchte, wie das schon 1956 gemacht wurde, der folge bitte meinem FX-2 Link weiter oben.
Dass es tatsächlich auch Modelle der späteren L-Serie mit Wechselsuchern geben sollte, wusste ich bis zum Besuch des Museums in Porto gar nicht.
Tatsächlich steht dort eine solche Praktica VLC im Glaskasten ... sehr interessant.
Idee also gespeichert und danach gefahndet ... die VLC ist eine vergleichsweise seltene L-Version (Bauzeit 1974-1981).
Ich habe nun eine VLC-2 ergattert ... wie gesagt, in sehr schönem Zustand für einen sehr günstigen Preis .... teuer kriegt man sie eigentlich immer.
Es gibt insgesamt drei Versionen .... die VLC, die VLC-2 und die VLC-3.
Unterschiede zwischen den Versionen gibt es genau genommen gar keine .... das Design wurde lediglich geändert.
Die Gesamte VLC Produktion wird auf ca. 85.000 Stück geschätzt .... verschwindend wenig im Vergleich zu Modellen, wie der MTL Baureihe z.B..
Insgesamt wurden mehr als 10.000.000 Praktica-L in allen Varianten über die gesamte Produktionszeit gefertigt und in die ganze Welt verschifft.
Kameras aus Dresden waren ein wichtiger Devisenbringer für die damalige DDR.
Im "Westen" waren die Prakticanten oft belächelte Billigheimer, die der DDR als Devisenbeschaffer dienten und in Massen gefertigt wurden.
Wer sich auskannte und auf das Prestige anderer Marken nicht angewiesen war, wusste, dass die Sachen (insbesondere mit Pentacon oder sogar Carl Zeiss Jena Objektiven) alles andere als schlecht waren.
Typisch für eine Dresdener Kamera ist es (von wenigen Ausnahmen bestimmter Modelle abgesehen), dass die Sachen nach vielen Jahrzehnten auch ohne besonderen Service noch tadellos funktionieren und ad hoc einen heute eingelegten Film tadellos belichten. Für die Praktica L-Serie ist das eigentlich durchgehend zu erwarten.
Bei Pentacon wurde zwar in Massen, aber mit hoher Güte und Präzision gefertigt.
Was kann die VLC?
Jede Praktica der L-Serie hat einen vertikal ablaufenden Stahl- Lamellen - Verschluss, der die horizontal ablaufenden Tuchverschlüsse der Vorserien ablöste. Ganz frühe L-Prakticanten können nur bis zu einer 1/500s belichten .... fast alle anderen L-s können 1/1000s bis 1s und BULB belichten.
Der Verschluss ist rein feinmechanisch und arbeitet daher batterie-unabhängig, auch dann, wenn der L-Prakticant eine Batterie (für den Belichtungsmesser) hat.
Neben den generellen Tugenden jeder "L" ist die VLC für damalige Verhältnisse das Luxusmodell der L-Serie!


Das besondere Schmankerl ist der austauschbare Sucher.
Pflicht sind zwei dieser Sucher ... der obligatorische Schachtsucher und der dringend zu empfehlende Prismensucher.
Ein auch erhältlicher Lupensucher ist IMHO nicht ganz so interessant .... aber .... ich hätt'n natürlich auch schon ganz gerne .... andere sammeln Briefmarken ... aber egal!
Offenblendmessung: (hier der Umschalter von Offen - zu Arbeitsblenden-Messung:

Die VLC ist eine der wenigen L-Prakticanten, die tatsächlich mit ihrem eingebauten Belichtungsmesser eine Offenblendmessung zustande bringen ..... ABER ........
Für eine (heute absolut selbstverständliche) Offenblendmessung muss die Kamera wissen, welche Blende am Objektiv als "Arbeitsblende" nun gerade eingestellt ist, damit die Belichtung kameraintern auf Arbeitsblende "umgerechnet" werden kann.
Dabei hatten es damals die "Bajonetthersteller" CANON, NIKON, OLYMPUS usw. vergleichsweise einfach, weil man die Arbeitsblende ganz einfach mechanisch vom Objektiv abtasten konnte.
Genau das aber geht beim ansonsten ja genialen M42-Schraubgewinde deshalb nicht, weil die Objektive keine ganz genau Drehwinkellage um die optische Achse haben ... sie werden ja nunmal einfach festgeschraubt. Die Einstellskale ist dann UNGEFÄHR oben ... aber eben nicht "gradgenau".
Die Blende musste deshalb damals schon elektrisch abgefragt werden .... kurz .... für tatsächliche Offenblendmessung benötigt man bis heute die relativ seltenen M42-ELECTRIC Objektive.
Hat man die nicht, sondern NUR die normalen M42-Objektive, dann ist das auch kein wirkliches Problem, denn die typische MTL-Arbeitsblenden-Messung kann sie natürlich auch noch.
Ein kleines Problemchen allerdings dann doch noch ......
Die VLC hat leider keine Gehäuse-Abblendtaste mehr. Man ist bei der VLC auf Objektive angewiesen, die über eine manuelle Abblendmöglichkeit verfügen. Erfreulicherweise haben das aber fast alle M42-Objektive, so dass sich dieser Nachteil relativiert.
Ich habe hier aus meinem reichhaltigen M42 Fundus ein sehr gutes Porst-Reflex 50mm/f1,7 für die VLC 2 herausgesucht, das ihr IMHO wirklich gut steht und das einen solchen A-M Umschalter hat:

Das ganz "billige" DOMIPLAN 50mm/2,8 ist deswegen z.B. für eine VLC weniger geeignet, weil es sich nicht manuell abblenden lässt (nur über Springblende).
Damit müsste man also bei Blende 2,8 messen und dann im Kopf auf andere Arbeitsblenden umrechnen ... auch nicht unmöglich .... oder einen Handbelichtungsmesser nutzen.
Batterieproblem:
Wer eine Praktica heute noch nutzen will, muss sich darüber klar sein, dass er ein Batterie-Problem in dem Moment hat, wo die Kamera für ihren Belichtungsmesser eine Batterie benötigt! Die unterschiedlichen Batterien sind nicht mehr lieferbar!
Alle diese Batterie-Probleme sind lösbar, wenn man mal weiter unten guckt:
Wie man die Dresdener Kameras auch heute noch mit Strom versorgt, kann man hier erfahren:
Batterieersatz
Für die VLC ist die kaum noch aufzutreibende 4,5V PX-21 Batterie erforderlich.
Ich habe den Typ tatsächlich noch bei REAL (kein Witz!) als einzigem Anbieter bestellt und im Zulauf, arbeite aber an einer günstigeren Alternativ-Lösung.
Sobald ich da mehr weiß, werde ich hier berichten.
Die Batterie ist mit fast 20,€ absurd teuer ..... hält natürlich jahrelang .... man gönnt sich ja sonst nix ... aber trotzdem muss das günstiger gehen ... wie gesagt ... ich kriege da eine Budget-Lösung hinne und werde berichten!
HIer die VLC 2 mit Pentaprismensucher und beiliegendem Lichstschachtsucher in OVP:

Der Schachtsucher hat eine wirklich hochwertige Sucherlupe implementiert, die ganz exaktes Fokussieren ermöglicht:

Ein schönes Stück Kleinbild Nostalgie! Photos werde ich natürlich noch liefern!
Die Batterie ist übrigens inzwischen geliefert worden .... auch der Belichtungsmesser funktioniert einwandfrei und liefert plausibele Werte .... eine Praktica eben
....die funktioniert eben!
Die Sachen sind in schönstem Museumszustand ... da achte ich natürlich drauf ... zum alten Eisen gehört eine "L" noch lange nicht!
Film liegt bereit .... jetzt brauch' ich nur noch ZEIT!
Grüße und schöne Film-Photos
Klaus
meine Vorliebe für historische Kameras aus Dresden ist nichts ganz neues und so hat es sich ergeben,
dass ich nach längerem Suchen an eine Praktica VLC 2 gekommen bin .... für nicht wirklich viel Geld.
L-PRAKTICANTEN: 1969-1985
Das "L" dieser Modellreihe steht für "Lamellenverschluss", der den Tuchverschluss der Vormodelle ablöste.
Praktika L Modelle gehören zu den hochwertigsten und langlebigsten Kameras, die je gefertigt wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du eine 1969er L-Praktica nach 51 Jahren einfach nur in die Hand nimmst und dass sie dann einfach nur tadellos funktioniert, liegt bei geschätzten 95%. Die wenigen, die die Zeit nicht überlebt haben, sind meistens sehr schlecht behandelt oder gelagert worden:

Von links nach rechts:
-Praktica L aus 1969 ... das einfachste Modell ohne Belichtungsmesser
-Praktica LB (hier Porst CX 4 gelabelt / Exportmodell für Foto Porst in Westdeutschland) LB ..... das "B" steht für den ungekoppelten batterieunabhängigen Selenbelichtungsmesser. Diese Praktica MUSS unberdingt DUNKEL (am besten in ihrer Bereitschaftstasche) gelagert werden, weil Selenzellen keine jahrelange Dauerbeleuchtung vertragen und so zerstört werden.
-Praktica TL1000 .... ein Modell mit TTL-Belichtungsmesser .... nur Arbeitsblendenmessung. Im Grunde eine MTL 5 ohne Vorlaufwerk (Zeitauslöser).
Praktica VLC 2 ... das Luxusmodell der L-Baureihe (1974-81) TTL Modell mit Offenblend-und Arbeitsblendenmesseung, Vorlaufwerk und Wechselsuchersystem, um diese besondere und vergleichsweise seltene Praktica soll es heute gehen.

Die erste Begegnung mit einer VLC liegt nun schon einige Monate zurück.
Prints and prison cells: the Portuguese Centre for Photography, Porto
In Porto (zweitgrößte Stadt Portugals) fiel mir eine VLC im städtischen Photographie Museum auf ... eine Kamera, die ich auf Anhieb interessant fand!
Die VLC ist eine Praktica der L- Spiegelreflex Serie, die austauschbare Sucher hat.

Neu ist die Idee nicht wirklich ..... genau die Option, eine Kleinbild SLR mit Schachtsucher zu haben, hatte mich schon an der viel älteren Praktica FX-2 fasziniert, die ich hier schon vorgestellt hatte:
Praktica FX2 .... Kameraportrait
Die Lichtschachtsucher (insbesondere an Kleinbildkameras) kamen LEIDER nach dem Krieg fast ganz aus der Mode.
Sehr schade, wie ich finde, denn die Kamerafürhrung am Lichtschachtsucher hat ganz sicher ihren eigenen Reiz.



Sigfried Böhm (der Erfinder der Praktika/Praktina Baureihen) hatte schon mit der FX-2 die Idee, beides, Lichtschacht- und Prismensucher in einer einzigen Kamera zu realisieren. Wer wissen möchte, wie das schon 1956 gemacht wurde, der folge bitte meinem FX-2 Link weiter oben.
Dass es tatsächlich auch Modelle der späteren L-Serie mit Wechselsuchern geben sollte, wusste ich bis zum Besuch des Museums in Porto gar nicht.
Tatsächlich steht dort eine solche Praktica VLC im Glaskasten ... sehr interessant.

Idee also gespeichert und danach gefahndet ... die VLC ist eine vergleichsweise seltene L-Version (Bauzeit 1974-1981).
Ich habe nun eine VLC-2 ergattert ... wie gesagt, in sehr schönem Zustand für einen sehr günstigen Preis .... teuer kriegt man sie eigentlich immer.
Es gibt insgesamt drei Versionen .... die VLC, die VLC-2 und die VLC-3.
Unterschiede zwischen den Versionen gibt es genau genommen gar keine .... das Design wurde lediglich geändert.
Die Gesamte VLC Produktion wird auf ca. 85.000 Stück geschätzt .... verschwindend wenig im Vergleich zu Modellen, wie der MTL Baureihe z.B..
Insgesamt wurden mehr als 10.000.000 Praktica-L in allen Varianten über die gesamte Produktionszeit gefertigt und in die ganze Welt verschifft.
Kameras aus Dresden waren ein wichtiger Devisenbringer für die damalige DDR.
Im "Westen" waren die Prakticanten oft belächelte Billigheimer, die der DDR als Devisenbeschaffer dienten und in Massen gefertigt wurden.
Wer sich auskannte und auf das Prestige anderer Marken nicht angewiesen war, wusste, dass die Sachen (insbesondere mit Pentacon oder sogar Carl Zeiss Jena Objektiven) alles andere als schlecht waren.
Typisch für eine Dresdener Kamera ist es (von wenigen Ausnahmen bestimmter Modelle abgesehen), dass die Sachen nach vielen Jahrzehnten auch ohne besonderen Service noch tadellos funktionieren und ad hoc einen heute eingelegten Film tadellos belichten. Für die Praktica L-Serie ist das eigentlich durchgehend zu erwarten.
Bei Pentacon wurde zwar in Massen, aber mit hoher Güte und Präzision gefertigt.
Was kann die VLC?
Jede Praktica der L-Serie hat einen vertikal ablaufenden Stahl- Lamellen - Verschluss, der die horizontal ablaufenden Tuchverschlüsse der Vorserien ablöste. Ganz frühe L-Prakticanten können nur bis zu einer 1/500s belichten .... fast alle anderen L-s können 1/1000s bis 1s und BULB belichten.
Der Verschluss ist rein feinmechanisch und arbeitet daher batterie-unabhängig, auch dann, wenn der L-Prakticant eine Batterie (für den Belichtungsmesser) hat.
Neben den generellen Tugenden jeder "L" ist die VLC für damalige Verhältnisse das Luxusmodell der L-Serie!


Das besondere Schmankerl ist der austauschbare Sucher.
Pflicht sind zwei dieser Sucher ... der obligatorische Schachtsucher und der dringend zu empfehlende Prismensucher.
Ein auch erhältlicher Lupensucher ist IMHO nicht ganz so interessant .... aber .... ich hätt'n natürlich auch schon ganz gerne .... andere sammeln Briefmarken ... aber egal!
Offenblendmessung: (hier der Umschalter von Offen - zu Arbeitsblenden-Messung:

Die VLC ist eine der wenigen L-Prakticanten, die tatsächlich mit ihrem eingebauten Belichtungsmesser eine Offenblendmessung zustande bringen ..... ABER ........
Für eine (heute absolut selbstverständliche) Offenblendmessung muss die Kamera wissen, welche Blende am Objektiv als "Arbeitsblende" nun gerade eingestellt ist, damit die Belichtung kameraintern auf Arbeitsblende "umgerechnet" werden kann.
Dabei hatten es damals die "Bajonetthersteller" CANON, NIKON, OLYMPUS usw. vergleichsweise einfach, weil man die Arbeitsblende ganz einfach mechanisch vom Objektiv abtasten konnte.
Genau das aber geht beim ansonsten ja genialen M42-Schraubgewinde deshalb nicht, weil die Objektive keine ganz genau Drehwinkellage um die optische Achse haben ... sie werden ja nunmal einfach festgeschraubt. Die Einstellskale ist dann UNGEFÄHR oben ... aber eben nicht "gradgenau".
Die Blende musste deshalb damals schon elektrisch abgefragt werden .... kurz .... für tatsächliche Offenblendmessung benötigt man bis heute die relativ seltenen M42-ELECTRIC Objektive.
Hat man die nicht, sondern NUR die normalen M42-Objektive, dann ist das auch kein wirkliches Problem, denn die typische MTL-Arbeitsblenden-Messung kann sie natürlich auch noch.
Ein kleines Problemchen allerdings dann doch noch ......
Die VLC hat leider keine Gehäuse-Abblendtaste mehr. Man ist bei der VLC auf Objektive angewiesen, die über eine manuelle Abblendmöglichkeit verfügen. Erfreulicherweise haben das aber fast alle M42-Objektive, so dass sich dieser Nachteil relativiert.
Ich habe hier aus meinem reichhaltigen M42 Fundus ein sehr gutes Porst-Reflex 50mm/f1,7 für die VLC 2 herausgesucht, das ihr IMHO wirklich gut steht und das einen solchen A-M Umschalter hat:

Das ganz "billige" DOMIPLAN 50mm/2,8 ist deswegen z.B. für eine VLC weniger geeignet, weil es sich nicht manuell abblenden lässt (nur über Springblende).
Damit müsste man also bei Blende 2,8 messen und dann im Kopf auf andere Arbeitsblenden umrechnen ... auch nicht unmöglich .... oder einen Handbelichtungsmesser nutzen.
Batterieproblem:
Wer eine Praktica heute noch nutzen will, muss sich darüber klar sein, dass er ein Batterie-Problem in dem Moment hat, wo die Kamera für ihren Belichtungsmesser eine Batterie benötigt! Die unterschiedlichen Batterien sind nicht mehr lieferbar!
Alle diese Batterie-Probleme sind lösbar, wenn man mal weiter unten guckt:
Wie man die Dresdener Kameras auch heute noch mit Strom versorgt, kann man hier erfahren:
Batterieersatz
Für die VLC ist die kaum noch aufzutreibende 4,5V PX-21 Batterie erforderlich.
Ich habe den Typ tatsächlich noch bei REAL (kein Witz!) als einzigem Anbieter bestellt und im Zulauf, arbeite aber an einer günstigeren Alternativ-Lösung.
Sobald ich da mehr weiß, werde ich hier berichten.
Die Batterie ist mit fast 20,€ absurd teuer ..... hält natürlich jahrelang .... man gönnt sich ja sonst nix ... aber trotzdem muss das günstiger gehen ... wie gesagt ... ich kriege da eine Budget-Lösung hinne und werde berichten!

HIer die VLC 2 mit Pentaprismensucher und beiliegendem Lichstschachtsucher in OVP:

Der Schachtsucher hat eine wirklich hochwertige Sucherlupe implementiert, die ganz exaktes Fokussieren ermöglicht:

Ein schönes Stück Kleinbild Nostalgie! Photos werde ich natürlich noch liefern!
Die Batterie ist übrigens inzwischen geliefert worden .... auch der Belichtungsmesser funktioniert einwandfrei und liefert plausibele Werte .... eine Praktica eben
....die funktioniert eben!
Die Sachen sind in schönstem Museumszustand ... da achte ich natürlich drauf ... zum alten Eisen gehört eine "L" noch lange nicht!
Film liegt bereit .... jetzt brauch' ich nur noch ZEIT!

Grüße und schöne Film-Photos
Klaus
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