
Klaus-R
Moderator
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- 20.001
Hallo zusammen,
seit heute Morgen bin ich nun auch Besitzer eines 6x6 Falters und ungeheuerliche 10 Euros ärmer.
Und ja ... ich war mal wieder auf dem Trödel!
In neuen Händen ist jetzt eine Mittelformat Rollfilmkamera aus dem Jahr 1954 der Marke ADOX.
Die Adox GOLF 63
Werbetext aus 1954:
___________________________________________________________
„Zum Preis von 49,75 DM gehört die Adox 63 fast noch zur Box, doch in ihrer Leistung ist sie eine vollwertige Markenkamera. Das vergütete Markenobjektiv ADOXAR ergibt gestochen scharfe Negative. Mit dem Blitzlicht-Synchronkontakt lassen sich auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen gelungene Aufnahmen herstellen. Schnappschuß-Einstellung, heller Fernrohrsucher, Gehäuseauslöser, griffiger Filmtransportknopf, Schuh zum Aufstecken eines Belichtungs- oder Entfernungsmessers und eine Auslösesperre mit rotem Sichtsignal gegen Doppelbelichtungen vervollständigen die Ausstattung dieser preiswerten 6x6-Kamera. Sie ist mit feinem Kunstleder bezogen, die Metallteile sind chromlackiert.“
____________________________________________________________
Nun, der Preis scheint zu stimmen! Im Rückdeckel Meiner ADOX GOLF I 63 ist exakt dieser Preis notiert (rechter Bildrand) :

Ich hab' mal recherchiert .... das Durchschnittseinkommen in Teutonien betrug 1954 etwa 320,-DM BRUTTO, um den Kaufpreis mal zu relativieren.
Die GOLF 63 ist gut aber nicht sehr gut ausgestattet:

Der VARIO Zentralverschluss ist der preisgünstigste der Zeit! Im Grunde vergleichbar mit dem PRONTO, nur dass der Vario auf das Vorlaufwerk (Selbstauslöser) verzichtet. Der Vario gilt als vergleichsweise problemlos und robust, macht auch nach Jahrzehnten keine Probleme!
Auch die ADOX kommt noch mit den alten Vorkriegs-Verschlusszeiten daher: 1/200s / 1/50s / 1/25s und BULB .... ENDE! Die langen Verschlusszeiten des PRONTOR-S oder des COMPUR RAPIDs fehlen.
Das Objektiv zählt laut Internet und Berichten aus den 1950ern zum schärfsten, was es gab (natürlich farbkorrigiert!). Natürlich ist es mit F:6,3 nicht gerade lichtstark .... eben eine Mittelklasse-Kamera zum damaligen Kampfpreis.

Nicht so toll finde ich, dass das Zähl-Fenster in der Rückwand nicht verschließbar ist (hier ist gerade Filmfenster 12 also das letzte auf den Film eingestellt).
Zwar ist der Film durch den Filmträger recht gut geschützt .... allerdings steht in jeder Bedienungsanleitung, dass man es auch nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen sollte. Zur Kamera habe ich auch die gut erhaltene Ledertasche ....ich werd' mir wohl ein Kärtchen basteln und das Schauloch damit abdecken.
Spätere ADOXen haben einen Shutter für das Fensterchen ... dieses Modell aus 1954 noch nicht.

Schön gemacht finde ich die Kippwippe, mit der der Film ein und ausgelegt wird. Eine besonders einfallsreiche Klammer hält den Filmträger bis zuletzt stramm, damit sich dieser nicht aufrollen kann ... gut gelöst!
Und jetzt sehen wir schon, was an dieser 6X6 das Besondere ist ... da liegt tatsächlich noch ein Film drin!! 8 von 12 Aufnahmen waren schon belichtet ..... aber welcher Film???
Kann dieses Museumsstück etwa eine Geschichte erzählen?? Ich will das wissen!!! .... Aber ich habe gleich noch eine Idee .... warum nicht die letzten 4 Aufnahmen noch selber belichten???
Es gibt eine umständliche Möglichkeit herauszufinden, welcher Film eingelegt ist, wofür ich die Kamera natürlich öffnen muss. Das geht tatsächlich ohne den Film durch Licht zu zerstören.
Man kann 120er Rollfilm nicht zurückspulen, sondern nur vorspulen, was ich auch mache. Eigentlich hatte ich mit einem Schwarz-Weiß-Film gerechnet .... zum Vorschein kommt ein URALTER KODACOLOR VR 200. Erfreulicherweise ein C-41 Farbfilm ... das nunmehr einzige Entwicklungsverfahren, das Kodak später weltweit durchsetzen konnte (erfreulicherweise!).

Das also ist er .... sieht uralt aus ... ist uralt, aber wie alt genau???
Geht gleich weiter .......
seit heute Morgen bin ich nun auch Besitzer eines 6x6 Falters und ungeheuerliche 10 Euros ärmer.

Und ja ... ich war mal wieder auf dem Trödel!

In neuen Händen ist jetzt eine Mittelformat Rollfilmkamera aus dem Jahr 1954 der Marke ADOX.
Die Adox GOLF 63
Werbetext aus 1954:
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„Zum Preis von 49,75 DM gehört die Adox 63 fast noch zur Box, doch in ihrer Leistung ist sie eine vollwertige Markenkamera. Das vergütete Markenobjektiv ADOXAR ergibt gestochen scharfe Negative. Mit dem Blitzlicht-Synchronkontakt lassen sich auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen gelungene Aufnahmen herstellen. Schnappschuß-Einstellung, heller Fernrohrsucher, Gehäuseauslöser, griffiger Filmtransportknopf, Schuh zum Aufstecken eines Belichtungs- oder Entfernungsmessers und eine Auslösesperre mit rotem Sichtsignal gegen Doppelbelichtungen vervollständigen die Ausstattung dieser preiswerten 6x6-Kamera. Sie ist mit feinem Kunstleder bezogen, die Metallteile sind chromlackiert.“
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Nun, der Preis scheint zu stimmen! Im Rückdeckel Meiner ADOX GOLF I 63 ist exakt dieser Preis notiert (rechter Bildrand) :

Ich hab' mal recherchiert .... das Durchschnittseinkommen in Teutonien betrug 1954 etwa 320,-DM BRUTTO, um den Kaufpreis mal zu relativieren.
Die GOLF 63 ist gut aber nicht sehr gut ausgestattet:

Der VARIO Zentralverschluss ist der preisgünstigste der Zeit! Im Grunde vergleichbar mit dem PRONTO, nur dass der Vario auf das Vorlaufwerk (Selbstauslöser) verzichtet. Der Vario gilt als vergleichsweise problemlos und robust, macht auch nach Jahrzehnten keine Probleme!
Auch die ADOX kommt noch mit den alten Vorkriegs-Verschlusszeiten daher: 1/200s / 1/50s / 1/25s und BULB .... ENDE! Die langen Verschlusszeiten des PRONTOR-S oder des COMPUR RAPIDs fehlen.
Das Objektiv zählt laut Internet und Berichten aus den 1950ern zum schärfsten, was es gab (natürlich farbkorrigiert!). Natürlich ist es mit F:6,3 nicht gerade lichtstark .... eben eine Mittelklasse-Kamera zum damaligen Kampfpreis.


Nicht so toll finde ich, dass das Zähl-Fenster in der Rückwand nicht verschließbar ist (hier ist gerade Filmfenster 12 also das letzte auf den Film eingestellt).
Zwar ist der Film durch den Filmträger recht gut geschützt .... allerdings steht in jeder Bedienungsanleitung, dass man es auch nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen sollte. Zur Kamera habe ich auch die gut erhaltene Ledertasche ....ich werd' mir wohl ein Kärtchen basteln und das Schauloch damit abdecken.
Spätere ADOXen haben einen Shutter für das Fensterchen ... dieses Modell aus 1954 noch nicht.

Schön gemacht finde ich die Kippwippe, mit der der Film ein und ausgelegt wird. Eine besonders einfallsreiche Klammer hält den Filmträger bis zuletzt stramm, damit sich dieser nicht aufrollen kann ... gut gelöst!
Und jetzt sehen wir schon, was an dieser 6X6 das Besondere ist ... da liegt tatsächlich noch ein Film drin!! 8 von 12 Aufnahmen waren schon belichtet ..... aber welcher Film???
Kann dieses Museumsstück etwa eine Geschichte erzählen?? Ich will das wissen!!! .... Aber ich habe gleich noch eine Idee .... warum nicht die letzten 4 Aufnahmen noch selber belichten???

Es gibt eine umständliche Möglichkeit herauszufinden, welcher Film eingelegt ist, wofür ich die Kamera natürlich öffnen muss. Das geht tatsächlich ohne den Film durch Licht zu zerstören.
Man kann 120er Rollfilm nicht zurückspulen, sondern nur vorspulen, was ich auch mache. Eigentlich hatte ich mit einem Schwarz-Weiß-Film gerechnet .... zum Vorschein kommt ein URALTER KODACOLOR VR 200. Erfreulicherweise ein C-41 Farbfilm ... das nunmehr einzige Entwicklungsverfahren, das Kodak später weltweit durchsetzen konnte (erfreulicherweise!).

Das also ist er .... sieht uralt aus ... ist uralt, aber wie alt genau???
Geht gleich weiter .......
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