
othello8
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Werte Fotofreunde,
Es ist schon einige Zeit her, daß ich eine nahezu neuwertige Sigma DP1S für knapp unter 100 € bei Ebay Kleinanzeigen gekauft habe. Mit dabei eine Speicherkarte, Sonnenblende, 3 Akku´s und die OVP. Bislang habe ich das kleine Ding immer eher stiefmütterlich behandelt. Als eingefleischter "Zoomer" ist eine Kamera mit fester Brennweite immer so eine Sache. Aber in den letzten Tagen habe ich mich der Kamera doch einmal mehr angenommen. Und hier sind meine Erfahrungen:
Um es vorweg zu sagen: Ich habe noch nie eine Kamera gehabt, welche meine Einschätzung dermaßen polarisiert. Geniale Merkmale wechseln mit totalen Flops!
Ich möchte zuerst einmal mit dem Negativen beginnen, dann hab ich´s hinter mir:
Das Spielzeugformat der DP1S ist für meine Hände völlig ungeeignet. Eine Kamera muß bei mir SD-15 + PG-21 oder SD-Q + PG-42 Format haben. Dann liegt sie sauber in meiner Hand und ich kann die Kamera gut ausgerichtet und ruhig in der Hand halten. Alles das gelingt mit der DP1S nur mit Mühe und gibt mir in der Benutzung kein gutes Gefühl.
Eine noch größere Katastrophe ist das Fotografieren ohne Sucher, nur über Display. Das Displaybild ist ansich gut, kontrastreich und scharf. Aber bei direkter Sonneneinstrahlung sieht man so gut wie nichts mehr. Das Ausrichten der Kamera gerät zur reinen Glückssache. So kann man nicht wirklich gut komponierte Foto´s machen. Das bedeutet, daß der externe Sucher für die Kamera ein absolutes Muß ist. Ich werde ihn mir noch zulegen.
Bedingt durch das Miniformat der Kamera, fallen auch die Bedienungselemente entsprechend klein aus. Entsprechende Fehlbedienungen für User mit größeren Händen sind da vorprogrammiert.
Damit wären die negativen Punkte der Kamera abgearbeitet. Nun zu den Highlights:
Der erste Eindruck der Kamera vermittelt ein sehr wertigen Eindruck. Das Metallgehäuse ist sehr solide gefertigt und hervorragend verarbeitet. Sigmatypisch besitzt die Kamera alle notwendigen Bedienelemente, die man auch von den großen SD´s kennt, mit dem erfreulichen Verzicht auf völlig nutzlose Ausstattungsmerkmale wie z.B. Motivprogramme. Zeit-, Blenden- und Programmautomatik mit Shiftfunktion und Manuelle Belichtungseinstellung müssen glücklicherweise reichen. Darüber hinaus verfügt die kleine Kamera über alle Bedienungsfunktionen wie bei den größeren Schwestern, der SD-14 und 15. Deren Crop 1,7 Sensor findet auch Anwendung in der DP1S. Als Optik ist ein hervorragendes 16mm Objektiv eingebaut, welches somit ein Kleinbildäqivalent von ca. 27mm abbildet.
Im Gegensatz zur SD-14 arbeitet der AWB brauchbar. Zwar regelt dieser die Bildergebnisse auch in die SD-14 typische gelbgrüne Richtung. Allerdings hat man bei der DP1S keine Probleme dies in der Rawbearbeitung zu kompensieren. Wie bei den SD´s gilt auch für die DP, daß man sie als reine Rawkamera nutzen sollte mit bevorzugter ISO Einstellung von 100 und 200. Bis 400 sind die Ergebnisse noch gut brauchbar. Aber darüber breite ich den Mantel des Schweigens. Auch der Autofokus benötigt seine Zeit, stellt dann aber auch sehr genau. Die Kamerainterne Bildbearbeitung passiert in meditativer Langsamkeit. Wie bei allen Sigma´s sollte einem also das Motiv stets Zeit geben.
Dafür arbeitet der Bildstabilisator ganz hervorragend. Freihändige und scharfe Aufnahmen bis zu 1/10 Sekunde Belichtungszeit sind mir problemlos gelungen.
Das eigentlich Highlight dieser Kamera sind die Bildergebnisse. Arbeitet man bis ISO 200, vorzugsweise ISO 100 so liefert die Kamera einsame Spitzenergebnisse. Die folgenden Bilder habe ich zusammen mit einem Kumpel bei mir im Ort gemacht. Er war mit seiner Sony A7 II unterwegs. Um es kurz zu machen: Bei Betrachtung der Bildergebnisse am Bildschirm waren wir beide einer Meinung, daß die Sigma bedingt durch ihre ungeschlagene Farbwiedergabe in den meisten Fällen die besseren Ergebnisse erzielt hat. Detailvergrößerungen haben wir nicht gemacht. Da dürfte das Ergebnis natürlich anders aussehen...
Bemerkenswert ist, daß das Objektiv, selbst bei Gegenlichtaufnahmen fast nie Reflexionen produzierte. Es zeichnet bis zur Offenblende und bis in die Bildecken sehr scharf und kontrastreich! Leider vignettiert das Objektiv bei offener Blende in den Ecken sichtbar; Merkwürdigerweise in dunkelgrünen Abschattungen. Ansonsten sind die Bildergebnisse dieser Festbrennweite allen Zoom´s überlegen, die ich an meinen SD´s verwende.
Auch wenn die wahre Schärfe, und Farbwiedergabe hier im Forum nicht erzielt werden kann, habe ich die folgenden Bilder angehängt.
Viele Grüße
Dieter
Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 7

Bild 8

Bild 9

Bild 10

Bild 11

Es ist schon einige Zeit her, daß ich eine nahezu neuwertige Sigma DP1S für knapp unter 100 € bei Ebay Kleinanzeigen gekauft habe. Mit dabei eine Speicherkarte, Sonnenblende, 3 Akku´s und die OVP. Bislang habe ich das kleine Ding immer eher stiefmütterlich behandelt. Als eingefleischter "Zoomer" ist eine Kamera mit fester Brennweite immer so eine Sache. Aber in den letzten Tagen habe ich mich der Kamera doch einmal mehr angenommen. Und hier sind meine Erfahrungen:
Um es vorweg zu sagen: Ich habe noch nie eine Kamera gehabt, welche meine Einschätzung dermaßen polarisiert. Geniale Merkmale wechseln mit totalen Flops!
Ich möchte zuerst einmal mit dem Negativen beginnen, dann hab ich´s hinter mir:
Das Spielzeugformat der DP1S ist für meine Hände völlig ungeeignet. Eine Kamera muß bei mir SD-15 + PG-21 oder SD-Q + PG-42 Format haben. Dann liegt sie sauber in meiner Hand und ich kann die Kamera gut ausgerichtet und ruhig in der Hand halten. Alles das gelingt mit der DP1S nur mit Mühe und gibt mir in der Benutzung kein gutes Gefühl.
Eine noch größere Katastrophe ist das Fotografieren ohne Sucher, nur über Display. Das Displaybild ist ansich gut, kontrastreich und scharf. Aber bei direkter Sonneneinstrahlung sieht man so gut wie nichts mehr. Das Ausrichten der Kamera gerät zur reinen Glückssache. So kann man nicht wirklich gut komponierte Foto´s machen. Das bedeutet, daß der externe Sucher für die Kamera ein absolutes Muß ist. Ich werde ihn mir noch zulegen.
Bedingt durch das Miniformat der Kamera, fallen auch die Bedienungselemente entsprechend klein aus. Entsprechende Fehlbedienungen für User mit größeren Händen sind da vorprogrammiert.
Damit wären die negativen Punkte der Kamera abgearbeitet. Nun zu den Highlights:
Der erste Eindruck der Kamera vermittelt ein sehr wertigen Eindruck. Das Metallgehäuse ist sehr solide gefertigt und hervorragend verarbeitet. Sigmatypisch besitzt die Kamera alle notwendigen Bedienelemente, die man auch von den großen SD´s kennt, mit dem erfreulichen Verzicht auf völlig nutzlose Ausstattungsmerkmale wie z.B. Motivprogramme. Zeit-, Blenden- und Programmautomatik mit Shiftfunktion und Manuelle Belichtungseinstellung müssen glücklicherweise reichen. Darüber hinaus verfügt die kleine Kamera über alle Bedienungsfunktionen wie bei den größeren Schwestern, der SD-14 und 15. Deren Crop 1,7 Sensor findet auch Anwendung in der DP1S. Als Optik ist ein hervorragendes 16mm Objektiv eingebaut, welches somit ein Kleinbildäqivalent von ca. 27mm abbildet.
Im Gegensatz zur SD-14 arbeitet der AWB brauchbar. Zwar regelt dieser die Bildergebnisse auch in die SD-14 typische gelbgrüne Richtung. Allerdings hat man bei der DP1S keine Probleme dies in der Rawbearbeitung zu kompensieren. Wie bei den SD´s gilt auch für die DP, daß man sie als reine Rawkamera nutzen sollte mit bevorzugter ISO Einstellung von 100 und 200. Bis 400 sind die Ergebnisse noch gut brauchbar. Aber darüber breite ich den Mantel des Schweigens. Auch der Autofokus benötigt seine Zeit, stellt dann aber auch sehr genau. Die Kamerainterne Bildbearbeitung passiert in meditativer Langsamkeit. Wie bei allen Sigma´s sollte einem also das Motiv stets Zeit geben.
Dafür arbeitet der Bildstabilisator ganz hervorragend. Freihändige und scharfe Aufnahmen bis zu 1/10 Sekunde Belichtungszeit sind mir problemlos gelungen.
Das eigentlich Highlight dieser Kamera sind die Bildergebnisse. Arbeitet man bis ISO 200, vorzugsweise ISO 100 so liefert die Kamera einsame Spitzenergebnisse. Die folgenden Bilder habe ich zusammen mit einem Kumpel bei mir im Ort gemacht. Er war mit seiner Sony A7 II unterwegs. Um es kurz zu machen: Bei Betrachtung der Bildergebnisse am Bildschirm waren wir beide einer Meinung, daß die Sigma bedingt durch ihre ungeschlagene Farbwiedergabe in den meisten Fällen die besseren Ergebnisse erzielt hat. Detailvergrößerungen haben wir nicht gemacht. Da dürfte das Ergebnis natürlich anders aussehen...
Bemerkenswert ist, daß das Objektiv, selbst bei Gegenlichtaufnahmen fast nie Reflexionen produzierte. Es zeichnet bis zur Offenblende und bis in die Bildecken sehr scharf und kontrastreich! Leider vignettiert das Objektiv bei offener Blende in den Ecken sichtbar; Merkwürdigerweise in dunkelgrünen Abschattungen. Ansonsten sind die Bildergebnisse dieser Festbrennweite allen Zoom´s überlegen, die ich an meinen SD´s verwende.
Auch wenn die wahre Schärfe, und Farbwiedergabe hier im Forum nicht erzielt werden kann, habe ich die folgenden Bilder angehängt.
Viele Grüße
Dieter
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