Entwicklung von AGFA APX 100 SW-Film?

Marius

Beiträge
66
Hallo Fotolaboranten,
habe mir jetzt endlich mal die Ausrüstung für die Entwicklung von SW-Filmen zugelegt, für die Vergrößerung habe ich aber noch nicht viel.

Habe auch ein Buch zur Entwicklung, in dem steht, dass jeder Film unterschiedlich entwickelt werden muss und man die Zeiten auf der Filmverpackung finden würde. Das ist bei meinem Film (AGFA APX 100) aber nicht der Fall. Auch auf meinem Filmentwickler (R09 ONE SHOT, soll die alte Rodinal-Formel sein) taucht der Film nicht auf, dort stehen nur Filme von FUJI, ROLLEI, ILFORD, KODAK und FORMA.
Welche zeiten und vorallem welche Verdünnung soll ich da wählen? Gibt es irgendwo Tabellen im Internet?

Noch eine Frage zur Verdünnung der Konzentrate: Beim Entwickler steht z.B. 1 + 25, das ist doch so zu lesen wie 1 zu 25, also auf einen Teil entwickler kommen 25 Teile Wasser. Also bei 12ml Entwickler wären das dann 300ml Wasser. Ist das alles richtig so?

bis ich loslegen kann, fehlt aber noch das wichtigste, muss meinen Film erstmal voll machen, noch 15 aufnahmen stehen offen :D

edit: nur das klar ist wovon ich hier genau spreche,
film: http://www.amazon.de/AgfaPhoto-APX-100-S-W-Film/dp/B00005NPNP/ref=pd_sim_ce_1
entwickler: http://www.phototec.de/Analoge-Foto...09-one-shot-aehnlich-Rodinal-120-ml::583.html

gruß
Marius
 
Klaus-R

Klaus-R

Moderator
Beiträge
21.083
Hallo zurück,

lange ist es bei mir her aber das kriegen wir noch hin:

Grundsätzlich:

SW-Filmmaterial ist viel gutmütiger, als das oft von Experten behauptet wird.

Mäßige über- oder Unterentwicklungen können durch die Wahl einer angepassten Papiergradation (Sehr weich / weich / normal / hart / sehr hart) oder ähnliche Diktion sehr einfach kompensiert werden.

Grundsätzliche Zusammenhänge: (Standardverdünnung des Entwicklers):

Kurze Entwicklung: Die Kontraste werden weicher, das Negativ sieht "dünner (heller) aus" die Stanbdard-Empfindlichkeit des Negativfilms wird geringer (man kann also auch absichtlich Überbelichten und dann unterentwickeln ... erkläre nachher, was das bringt). Das Filmkorn wird deutlich geringer .... (sowas, wie Bildrauschen;))
Die Dynamik (maximaler Belichtungsumfang leidet dann, wenn man "normal" belichtet hatte.

Lange Entwicklung: Die Negative kommen auf dem Betrachtungspult "dicker", sind also stärker geschwärzt ... Folge:
Härtere Kontraste und mögliche Zeichnungsverluste in den Spitzenlichtern (wohl gemerkt ... ich behaupte, SW-Negativmaterial ist viel gutmütiger (übrigens auch hinsichtlich Fehlbelichtung) als das oft dargestellt wird.
Überentwicklung verstärkt das Filmkorn deutlich, als expliziter Nachteil mal genannt ... das kann bei sehr großen Bildern oder Starken Bildausschnitten dann auch bei einem 21-DIN Film sichtbar werden.
Absichtliches Unterbelichten / DIN/ISO-ZAHL-Erhöhung bei der Aufnahme in Verbindung mit absichtlicher Überentwicklung nennt man Pushen.;)

DEINE EIGENTLICHEN FRAGE:

Dein Entwickler soll sich "ähnlich, wie Rodinal" verhalten:D:D:D und das ist doch schon der Tritt mit dem Zaunpfahl!;)

Das Zeug ist also "baugleich" und damit gelten diese Zusammenhänge hier:

http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/perfektes-negativ/21-entwicklungszeiten.html

Die Rodinal-Werte für Deinen Film werden mit einiger Sicherheit passen.

Wenn Du die Negativstreifen fertig hast, dann halte die mal auf weißem Papier gegen eine Fensterscheibe (helfen lassen!)... , so dass ich die im Durchlicht beurteilen kann und stell mal das Bild hier ein.

Dann kann ich Dir sagen, ob das so passt oder ob Du korrigieren solltest.

Die Standardentewicklung "RODINAL" wird aber mit großer Sicherheit "passen"

Diese Seite kennst Du?

http://www.hmw-foto.at/duka/filmentw.shtm

Das "Kippen" der Dose ist enorm wichtig! Es bilden sich nämlich Luftblasen bei jedem Kippen, die ansonsten zu Flecken auf den Negativen führen!

Grüße und viel Spaß mit dieser Nostalgie...

Klaus
 

Marius

Beiträge
66
Danke dir Klaus, das hat mir wirklich weitergeholfen, vorallem der Link, in dem man die Entwicklungszeiten bei entsprechender Verdünnung auslesen kann. wobei ich gemerkt hab, dass ich mich doch noch etwas einlesen muss, gerade dass mit den Bezeichnungen N+1 usw. oder "Verdünnung 1+25 = Faktor 0,5", sind mir noch nicht ganz klar.
Ich dachte, dass es egal ist, wie ich verdünne, solange ich dann dementsprechend länger/kürzer entwickle.
Den zweiten Link kannte ich nicht, aber wie gesagt ich hab ein ganz nettes Buch und diesen Link http://www.fotolaborinfo.de/fotolabor/fbwger.htm

edit: Hallo Ingo, hab deinen Beitrag grad erst gelesen. Auch dir vielen Dank, jetzt hab ich schonmal ordentlich Informationen, mit denen ich schon loslegen könnte, wie gesagt, muss nur noch meinen Film voll machen ;-)
gruß
Marius
 
Klaus-R

Klaus-R

Moderator
Beiträge
21.083
.... vor allem "entspannt" bleiben .... Das eigentliche Problem für einen Anfänger ist es, den Film im Dunkeln auf die Spindel zu ziehen ... das kann ich noch im Schlaf ....:D:D:D

Noch'n Tipp: Bei der Endwässerung einen Tropfen Pril mit ins Waser geben, damit das Wasser besser und fleckenfrei abläuft. Das ist insbesondere dann gut, wenn Du mit kalkigem Leitungswasser zu tun hast.

Grüße

Klaus
 

Marius

Beiträge
66
Das eigentliche Problem für einen Anfänger ist es, den Film im Dunkeln auf die Spindel zu ziehen

Das hab ich schon mit billigen Filmen etwas geübt, wenn ich den Film beim zurückspulen nicht ganz in der Patrone versenke, dass die Lasche noch rausschaut, klappt es eigentlich ganz gut, sobald ich die Patrone knacken muss, wirds etwas fummlig ;-)

Bei der Endwässerung einen Tropfen Pril mit ins Waser geben, damit das Wasser besser und fleckenfrei abläuft
Dafür hab ich mir ein Netzmittel geholt, da hält ein Liter wahrscheinlich mein ganzes Leben, weil ich nur 2ml-5ml auf einen Liter Wasser benötige ;-)
gruß
Marius
 
Klaus-R

Klaus-R

Moderator
Beiträge
21.083
Wer selber entwickelt zieht den Film NIE ganz in die Patrone zurück!;)

Mit etwas Gefühl merkt man doch beim Zurückspulen des Filmes, wenn dieser aus der Aufwickelspule ausfädelt ... ganau dann ist's gut!

Man kann Filmpatronen übrigens auch zerstöringsfrei aufklipsen und dann mit Meterware neu befüllen ... hatte ich damals gemacht. ;)

Grüße und schöne SW-Negative

Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gast11156
Jab

Jab

Beiträge
277
.... vor allem "entspannt" bleiben .... Das eigentliche Problem für einen Anfänger ist es, den Film im Dunkeln auf die Spindel zu ziehen ... das kann ich noch im Schlaf ....:D:D:D

Noch'n Tipp: Bei der Endwässerung einen Tropfen Pril mit ins Waser geben, damit das Wasser besser und fleckenfrei abläuft. Das ist insbesondere dann gut, wenn Du mit kalkigem Leitungswasser zu tun hast.

Grüße

Klaus

Alternativ kann man das letzte Mal mit destilliertem Wasser wässern. Ich mag keine Chemiereste auf meiner Gelatine, daher mache ich es immer so. ;)
 

Marius

Beiträge
66
Danke nochmals für eure Beiträge, mit den fertig entwickelten Negativen, müsst ihr bzw. musst du Klaus dich noch ein bisschen gedulden, bin noch nich zum weiteren fotografieren gekommen, leider!
gruß
Marius
 

Marius

Beiträge
66
Film ist entwickelt, hängt aber grad noch in der Dusche zum trocknen. Entwicklung: Rodinal mit der Verdünnung 1:50, 17 Minuten Entwicklungszeit, die ersten 30 Sekunden kontinuierlich gekippt dann 1-Minuten-Kipprythmus (jede Minute 3x gekippt). Mein erster Eindruck von den Negativen ist gut, werd die dann noch vor nem weißen blatt papier abfotografieren und hier einstellen. Hat auf jedenfall sehr viel Spaß gemacht und die Freude während des entwickelns und zu hoffen, dass den nun alles klappt, ist einfach riesig, für alle die das auch mal probieren wollen - Macht es!

Ach ja was ich noch fragen wollte, da der Entwickler jetzt geöffnet ist, wie lange hält er sich jetzt? Ich meine jetzt den frischen, noch nicht verdünnten.
gruß
Marius
 

six.tl

Guest
Nur mal so gefragt, wo oder wie entsorgst Du die ganze angerührte Chemie?
Geht doch sicher nicht über die Hausleitung.
 

Marius

Beiträge
66
Nur mal so gefragt, wo oder wie entsorgst Du die ganze angerührte Chemie?
Geht doch sicher nicht über die Hausleitung.

Nein, bis auf das Netzmittel sollte man glaub ich nichts in die Hausleitung kippen, wobei das Stoppbad eigentlich auch nichts machen sollte. Ich hab mir für den Fixierer und den Entwickler einen Kanister bereitgestellt, in den ich dann die Chemikalien einfüllen werde, wenn sie "verbraucht" sind. Das geb ich dann beim Wertstoffhof ab, so hab ich mir das jedenfalls gedacht.
gruß
Marius
 

Marius

Beiträge
66
Hier mal ein paar Negative, kann natürlich sein, dass die vom Kontrast nich so kommen, wie sie wirklich sind, da sie ja abfotografiert wurden. Weiß nicht, Klaus, wie viel du da rauslesen kannst.

http://www.bilder-space.de/show_img.php?img=4c512b-1346871747.jpg&size=original

 

leporinus

Beiträge
227
Hallo Marius,

wenn Du die Negative Scannen möchtest, dann sind sie gut geworden. Für einen Vergrößerer könnten sie eine Spur härter sein.
Ich vermute aber, daß Du Dir das Panschen in der Dunkelkammer ohnehin nicht antun möchtest.

Auf alle Fälle hat es ja prima geklappt. Du solltest unbedingt weitermachen.:daumen:

Viele Grüße

Ingo
 
Klaus-R

Klaus-R

Moderator
Beiträge
21.083
Sieht für mich gerade richtig aus!:daumen:

Grüße und viel Spaß weiterhin.

Klaus
 
Knipser0815

Knipser0815

Beiträge
99
Film ist entwickelt, Entwicklung: Rodinal mit der Verdünnung 1:50, 17 Minuten Entwicklungszeit, die ...

Ach ja was ich noch fragen wollte, da der Entwickler jetzt geöffnet ist, wie lange hält er sich jetzt? Ich meine jetzt den frischen, noch nicht verdünnten.
gruß Marius

Er hält schon eine Weile, jedoch nur ohne weiteren Luft(Sauerstoff) -zutrit !
Nach ein paar Jahren sollte man vorsorglich einen Test durchführen, ob R 09 (Rodinal) noch tauglich ist.

Der angesetzte Entwickler hält auch ein paar Tage, aber aus Sicherheitsgründen ist es sinnvoller diesen neu anzusetzen.

Der Entwicklerverbrauch läßt sich reduzieren, indem man mit einer größeren Verdünnung arbeitet, z.B. 1: 200 mit entsprechender Entwicklungszeitverlängerung. Die Negative werden dann etwas "weicher" und nicht so "körnig".

Willst du deine "Dunkelkammerarbeit" noch weiter führen ?

Gruß Knipser0815
 

Marius

Beiträge
66
Nach ein paar Jahren sollte man vorsorglich einen Test durchführen, ob R 09 (Rodinal) noch tauglich ist.
Danke für die Info, hatte schon die Befürchtung, dass ich den Entwickler jetzt in Kürze aufbrauchen muss. Gut, dass es so nicht ist ;-)

Der Entwicklerverbrauch läßt sich reduzieren, indem man mit einer größeren Verdünnung arbeitet, z.B. 1: 200 mit entsprechender Entwicklungszeitverlängerung.
Hatte ich auch schon überlegt, komme aber im Monat auf 2 oder 3 SW-Filme, von daher bin ich froh, wenn ich den Entwickler bei 1:50 leer bekomme, bevor er abläuft (und soo teuer war er ja auch nicht).

Willst du deine "Dunkelkammerarbeit" noch weiter führen ?
Ja, heute wird der Vergrößerer abgeholt, dann gehts denke und hoffe ich erst richtig los.

gruß
Marius
 
Knipser0815

Knipser0815

Beiträge
99
Ja, heute wird der Vergrößerer abgeholt, dann gehts denke und hoffe ich erst richtig los. gruß Marius

Welches Fabrikat hast du gewählt und über welche Quelle konntest du ihn beziehen; diese Geräte sollten doch bei keinem der früheren Hersteller noch im Produktionsprogramm sein. Oder konntest du ihn gebraucht kaufen?

Viel Freude mit Ihm - egal, ob gebraucht oder neu.

Gruß