
Steffen1207
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IRre Bilder gehen jetzt ganz einfach...:daumen:
Moin Leute,
Das wird jetzt aber keine Selbstumbau-Anleitung! Operationen am offenen Sensor sollte man unbedingt Profis überlassen, die die Notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Ausrüstungen besitzen und diese drei Dinge auch noch unter Reinraumbedingungen einsetzen können.
Meine Canon 40D war viel zu oft beschäftigungslos. Daher habe ich mir einen länger gehegten Wunsch erfüllt und sie zur Infrarot-Kamera ertüchtigen lassen. Ganz nebenbei: Ich habe lange Zeit nach einem geeigneten Umbauanbieter recherchiert, nach meinen Erkenntnissen ist der hier der qualifizierteste in Deutschland:
http://www.optic-makario.de/
Herr Maccario beschreibt auf seiner Seite ausführlich, welche Umbauten möglich sind und welchen Aufwand er dafür betreibt. Bei einem Wechsel des Spektrums (wie bei meiner Kamera) wird auch der AF angepaßt, manuelles "Nachdrehen" ist nicht mehr nötig. Daran scheitern die meisten anderen Anbieter.
Beim Umbau passiert folgendes: Das vom Kamerahersteller vor dem Sensor verbaute und für die Tageslichtfotografie auch zwingend notwendige IR-Sperrfilter wird entfernt und durch das Gegenteil erstetzt. Dieses IR-Passfilter sperrt nun seinerseits das komplette Spektrum vom UV bis hin zum "sichtbaren" Licht und transmittiert nur Infrarot, entweder mit einem gewissen Anteil an "sichtbarem" Licht im tiefroten Bereich. Verschiedene Grenzwellenlängen für den Transmissionsbeginn sind hier möglich. Ein solches Filter erlaubt diese Falschfarben-IR-Bilder. Meine Kamera z.B. habe ich mir mit einem Filter umbauen lassen, das Licht ab 700 nm Wellenlänge passieren läßt. Es gehen aber auch Filter jenseits der 800 nm. Diese lassen nur noch reines Infrarotlich passieren. Damit sind dann nur noch monochrome IR-Bilder möglich, die aber etwas kontrastreicher ausfallen. Übrigens: Beim Umbau wird natürlich auch das eventuell vorhandene Tiefpassfilter entfernt, was der Auflösung zugute kommt.
Die Vorteile einer so umgebauten Kamera für IR-Aufnahmen gegenüber einer serienmäßigen bzw. einer Sigma SD ohne Staubschutzglas liegen auf der Hand:
-Es gibt kein IR-Sperrfilter mehr, sondern ein Paßfilter. Dadurch ergeben sich sehr kurze Belichtungszeiten.
-Es ist kein (für den Menschen undurchsichtiges) IR-Schraubfilter vor dem Objektiv mehr nötig, daß den Sucher unbrauchbar macht, er bleibt somit nutzbar.
-Der AF paßt (jedenfalls bei Umbauten von der von mir empfohlenen Firma), Nachfokussieren erübrigt sich also.
-Durch diese drei Umstände ist es möglich, IR-Aufnahmen ganz wie gewohnt freihändig zu machen. Ein Stativ ist nicht mehr erforderlich.
-Ganz nebenbei: Das Sensorfilter ist auch dünner, als ein Schraubfilter. Das erhöht die Transmission, mehr Licht trifft auf den Sensor, was sich auch günstig auf die Belichtungszeiten auswirkt.
Einziger Nachteil eines solchen Umbaues: Die Kamera ist damit neu definiert, sie läßt sich also nur noch im IR nutzen. Also muß man eine Zweitkamera für den Umbau "übrig haben", wenn man auch noch Tageslichtfotografie betreiben möchte.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Bilder habe ich auch schon gemacht. Ich schicke voraus, daß sie weder künstlerische Ansprüche haben und bei grausigem Licht gemacht wurden. Ebenfalls muß ich noch an meinem Arbeitsablauf für die EBV feilen.
Die Bilder sind nur zur Demonstration, was möglich ist. Ich warte auch sehnsüchtig auf frisches Grün und Sonnenwetter. Wenn es soweit ist, lege ich richtig los!
:daumen:
#1

#2

#3

#4 Zum Schluß noch ein Selfie: Nicht nur Landschaft, auch Porträts im Infrarot haben ihren ganz eigenen Reiz.

Moin Leute,
Das wird jetzt aber keine Selbstumbau-Anleitung! Operationen am offenen Sensor sollte man unbedingt Profis überlassen, die die Notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Ausrüstungen besitzen und diese drei Dinge auch noch unter Reinraumbedingungen einsetzen können.
Meine Canon 40D war viel zu oft beschäftigungslos. Daher habe ich mir einen länger gehegten Wunsch erfüllt und sie zur Infrarot-Kamera ertüchtigen lassen. Ganz nebenbei: Ich habe lange Zeit nach einem geeigneten Umbauanbieter recherchiert, nach meinen Erkenntnissen ist der hier der qualifizierteste in Deutschland:
http://www.optic-makario.de/
Herr Maccario beschreibt auf seiner Seite ausführlich, welche Umbauten möglich sind und welchen Aufwand er dafür betreibt. Bei einem Wechsel des Spektrums (wie bei meiner Kamera) wird auch der AF angepaßt, manuelles "Nachdrehen" ist nicht mehr nötig. Daran scheitern die meisten anderen Anbieter.
Beim Umbau passiert folgendes: Das vom Kamerahersteller vor dem Sensor verbaute und für die Tageslichtfotografie auch zwingend notwendige IR-Sperrfilter wird entfernt und durch das Gegenteil erstetzt. Dieses IR-Passfilter sperrt nun seinerseits das komplette Spektrum vom UV bis hin zum "sichtbaren" Licht und transmittiert nur Infrarot, entweder mit einem gewissen Anteil an "sichtbarem" Licht im tiefroten Bereich. Verschiedene Grenzwellenlängen für den Transmissionsbeginn sind hier möglich. Ein solches Filter erlaubt diese Falschfarben-IR-Bilder. Meine Kamera z.B. habe ich mir mit einem Filter umbauen lassen, das Licht ab 700 nm Wellenlänge passieren läßt. Es gehen aber auch Filter jenseits der 800 nm. Diese lassen nur noch reines Infrarotlich passieren. Damit sind dann nur noch monochrome IR-Bilder möglich, die aber etwas kontrastreicher ausfallen. Übrigens: Beim Umbau wird natürlich auch das eventuell vorhandene Tiefpassfilter entfernt, was der Auflösung zugute kommt.
Die Vorteile einer so umgebauten Kamera für IR-Aufnahmen gegenüber einer serienmäßigen bzw. einer Sigma SD ohne Staubschutzglas liegen auf der Hand:
-Es gibt kein IR-Sperrfilter mehr, sondern ein Paßfilter. Dadurch ergeben sich sehr kurze Belichtungszeiten.
-Es ist kein (für den Menschen undurchsichtiges) IR-Schraubfilter vor dem Objektiv mehr nötig, daß den Sucher unbrauchbar macht, er bleibt somit nutzbar.
-Der AF paßt (jedenfalls bei Umbauten von der von mir empfohlenen Firma), Nachfokussieren erübrigt sich also.
-Durch diese drei Umstände ist es möglich, IR-Aufnahmen ganz wie gewohnt freihändig zu machen. Ein Stativ ist nicht mehr erforderlich.
-Ganz nebenbei: Das Sensorfilter ist auch dünner, als ein Schraubfilter. Das erhöht die Transmission, mehr Licht trifft auf den Sensor, was sich auch günstig auf die Belichtungszeiten auswirkt.
Einziger Nachteil eines solchen Umbaues: Die Kamera ist damit neu definiert, sie läßt sich also nur noch im IR nutzen. Also muß man eine Zweitkamera für den Umbau "übrig haben", wenn man auch noch Tageslichtfotografie betreiben möchte.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Bilder habe ich auch schon gemacht. Ich schicke voraus, daß sie weder künstlerische Ansprüche haben und bei grausigem Licht gemacht wurden. Ebenfalls muß ich noch an meinem Arbeitsablauf für die EBV feilen.
#1

#2

#3

#4 Zum Schluß noch ein Selfie: Nicht nur Landschaft, auch Porträts im Infrarot haben ihren ganz eigenen Reiz.
