
Klaus-R
Moderator
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- 20.040
Hallo zusammen,
in diesem Thread war die Frage nach einer Bedienungsanleitung für die Denoise-Bildbearbeitung NEAT IMAGE gestellt worden....
Da ich ein Fan dieser Software bin, will ich hier mal eine Antwort versuchen ... anhand eines Fallbeispieles ... in meinem Fall ein SIGMA/FOVEON Problemphoto ... das Allermeiste gilt aber auch für andere Bilddaten.
Ich habe hier einmal mit voller Absicht ein totalverrauschtes SD14 ISO1600 Photo "gezaubert" ... gewartet also, bis absolut kein brauchbares Licht mehr vorhenden war und dann aus der Hand ein ISO1600 Bild gemacht.
Zwischen ISO800 und ISO 1600 liegen bei SIGMA bekanntlich Welten ... ISO 1600 liegt deshalb ja auch im EXTENDED-MODE der Kamera ... schon die Bedienungsanleitung weist auf die schwache Bildqualität bei ISO1600 hin ...
Das Motiv ist dann auch noch absichtlich so gewählt, dass es in flauem, diffusem Licht, die schwierigste aller nur denkbaren Foveon Totlagen darstellen dürfte.
So sieht's dann aus, wenn man das Photo in SPP öffnet. Ich betone das Bildrauschen zusätzlich indem ich die Schärfe bis auf Maximum hochziehe ... ein Erfahrungswert ... das Endergebnis wir so um vieles Plastischer, als wenn ich an dieser Stelle schon versuche Rauschen einzudämmen.

Analyse: (nichts Neues in der SIGMA-Gemeinde)
1) auffälliges Luminanzrauschen, längst nicht nur in den Schatten
2) Typisches sehr problematisches, weil niederfrequentes RGB (Farbrauschen) bei mittleren Tonwerten (SIGMA Flecken)
3) Flaue sehr leblose Farbwiedergabe
4) Flache zu geringe Kontraste
Fazit ... kein besonders schönes Bildergebnis
Natürlich kann ich hier niemals den ISO100-400 Foveonlook zaubern ... aber schaun' wir mal
SCHRITT 1:
Optimieren in SPP:
Hier kann es keine allgemeingültigen Regeln geben. Es hängt einfach zu sehr vom Motiv ab ... es soll um NEAT IMAGE gehen ... deshalb nur ganz kurz.
- Tonwertverteilung abstimmen
- Farbsättigung mit Augenmaß anheben
- Insbesondere die Regler SPITZENLICHTER / SCHATTEN / KONTRAST bemühen, um die Grundlage für die Feinarbeiten zu schaffen.

So habe ich das Bild dann zunächst mal abgespeichert.
Nun zu NEAT IMAGE:
Bevor man NEAT IMAGE nun einsetzt, sollte man den Bildausschnitt festlegen und das geschnitte Bild zuvor abspeichern. Das ist besonders wichtig, da man Bildrauschen immer nur in Abhängigkeit zur gesamten Bildgröße richtig einschätzen kann.
Nachdem man das Bild nun mit NEAT IMAGE geöffnet hat, klickt man zunächst mal auf AUTO PROFILE.

NeatImage wählt jetzt automatisch einen Bereich, der für die Analyse des jeweiligen Bildrauschens des individuellen Photos herangezogen wird.
Und hier liegt die eigentliche Kunst ... dieser Bereich ist nämlich fast immer "daneben". Man muss sich jetzt einbfach nur sein Bild mal genauer ansehen und die Bereiche erkennen, in denen Bildrauschen am meisten stört. Dorthin verschiebt man nun das blaue Quadrat und klickt erneut auf AUTO PROFILE ... jetzt wird der "richtige" Bereich analysiert.

NEAT IMAGE wird jetzt in den meisten Fällen einen genialen Vorschlag machen, wie das Bild optimal zu entrauschen ist ...aber ... man kann sehr feinfühlige Korrekturen selber vornehmen ... wenn nötig.
Ich wechsele nun die Karteikarte und klicke auf PREVIEW In einem Quadrat kann ich vorabsehen, was NEAT IMAGE vorhat und gfls. korrigieren. Die wichtigsten Regler sind die Denoise Regler für HIGH MID u. LOW-Noise ... gemeint ist die jeweilige Rauschfrequenz.
Unter Rauschfrequenz versteht man den "räumlichen Abstand" von fehlerhaften Luminazwerten .... einfach gesagt ... feine Krümel = HIGH- und grobe Flecken = LOW-Noise-Frequency.
Grundsätzlich kann NEAT IMAGE auch schärfen ... Finger davon weg ... sage ich, das ist nicht seine Stärke.

Hier sieht man schon, wie detailschonend NEAT IMAGE hier vorgeht, wie gut es zwischen den verrauschten Schatten und den vergleichsweise rauscharmen Lichtern unterscheidet ... eine beeindruckende Leistung bei diesem massiv verrauschten Bild. Ich nehme nur minimalste Korrekturen an den genannten drei Hauptreglern vor.
Ich klicke APPLY (ANWENDEN) um NEAt IMAGE das komplette Bild berechnen zu lassen.
Anschließend speichere ich das Bild in bestmöglicher Qualität zwischen.

Fortsetzung folgt!
Grüße Klaus
in diesem Thread war die Frage nach einer Bedienungsanleitung für die Denoise-Bildbearbeitung NEAT IMAGE gestellt worden....
Da ich ein Fan dieser Software bin, will ich hier mal eine Antwort versuchen ... anhand eines Fallbeispieles ... in meinem Fall ein SIGMA/FOVEON Problemphoto ... das Allermeiste gilt aber auch für andere Bilddaten.
Ich habe hier einmal mit voller Absicht ein totalverrauschtes SD14 ISO1600 Photo "gezaubert" ... gewartet also, bis absolut kein brauchbares Licht mehr vorhenden war und dann aus der Hand ein ISO1600 Bild gemacht.
Zwischen ISO800 und ISO 1600 liegen bei SIGMA bekanntlich Welten ... ISO 1600 liegt deshalb ja auch im EXTENDED-MODE der Kamera ... schon die Bedienungsanleitung weist auf die schwache Bildqualität bei ISO1600 hin ...
Das Motiv ist dann auch noch absichtlich so gewählt, dass es in flauem, diffusem Licht, die schwierigste aller nur denkbaren Foveon Totlagen darstellen dürfte.
So sieht's dann aus, wenn man das Photo in SPP öffnet. Ich betone das Bildrauschen zusätzlich indem ich die Schärfe bis auf Maximum hochziehe ... ein Erfahrungswert ... das Endergebnis wir so um vieles Plastischer, als wenn ich an dieser Stelle schon versuche Rauschen einzudämmen.

Analyse: (nichts Neues in der SIGMA-Gemeinde)
1) auffälliges Luminanzrauschen, längst nicht nur in den Schatten
2) Typisches sehr problematisches, weil niederfrequentes RGB (Farbrauschen) bei mittleren Tonwerten (SIGMA Flecken)
3) Flaue sehr leblose Farbwiedergabe
4) Flache zu geringe Kontraste
Fazit ... kein besonders schönes Bildergebnis
Natürlich kann ich hier niemals den ISO100-400 Foveonlook zaubern ... aber schaun' wir mal
SCHRITT 1:
Optimieren in SPP:
Hier kann es keine allgemeingültigen Regeln geben. Es hängt einfach zu sehr vom Motiv ab ... es soll um NEAT IMAGE gehen ... deshalb nur ganz kurz.
- Tonwertverteilung abstimmen
- Farbsättigung mit Augenmaß anheben
- Insbesondere die Regler SPITZENLICHTER / SCHATTEN / KONTRAST bemühen, um die Grundlage für die Feinarbeiten zu schaffen.

So habe ich das Bild dann zunächst mal abgespeichert.
Nun zu NEAT IMAGE:
Bevor man NEAT IMAGE nun einsetzt, sollte man den Bildausschnitt festlegen und das geschnitte Bild zuvor abspeichern. Das ist besonders wichtig, da man Bildrauschen immer nur in Abhängigkeit zur gesamten Bildgröße richtig einschätzen kann.
Nachdem man das Bild nun mit NEAT IMAGE geöffnet hat, klickt man zunächst mal auf AUTO PROFILE.

NeatImage wählt jetzt automatisch einen Bereich, der für die Analyse des jeweiligen Bildrauschens des individuellen Photos herangezogen wird.
Und hier liegt die eigentliche Kunst ... dieser Bereich ist nämlich fast immer "daneben". Man muss sich jetzt einbfach nur sein Bild mal genauer ansehen und die Bereiche erkennen, in denen Bildrauschen am meisten stört. Dorthin verschiebt man nun das blaue Quadrat und klickt erneut auf AUTO PROFILE ... jetzt wird der "richtige" Bereich analysiert.

NEAT IMAGE wird jetzt in den meisten Fällen einen genialen Vorschlag machen, wie das Bild optimal zu entrauschen ist ...aber ... man kann sehr feinfühlige Korrekturen selber vornehmen ... wenn nötig.
Ich wechsele nun die Karteikarte und klicke auf PREVIEW In einem Quadrat kann ich vorabsehen, was NEAT IMAGE vorhat und gfls. korrigieren. Die wichtigsten Regler sind die Denoise Regler für HIGH MID u. LOW-Noise ... gemeint ist die jeweilige Rauschfrequenz.
Unter Rauschfrequenz versteht man den "räumlichen Abstand" von fehlerhaften Luminazwerten .... einfach gesagt ... feine Krümel = HIGH- und grobe Flecken = LOW-Noise-Frequency.
Grundsätzlich kann NEAT IMAGE auch schärfen ... Finger davon weg ... sage ich, das ist nicht seine Stärke.

Hier sieht man schon, wie detailschonend NEAT IMAGE hier vorgeht, wie gut es zwischen den verrauschten Schatten und den vergleichsweise rauscharmen Lichtern unterscheidet ... eine beeindruckende Leistung bei diesem massiv verrauschten Bild. Ich nehme nur minimalste Korrekturen an den genannten drei Hauptreglern vor.
Ich klicke APPLY (ANWENDEN) um NEAt IMAGE das komplette Bild berechnen zu lassen.
Anschließend speichere ich das Bild in bestmöglicher Qualität zwischen.

Fortsetzung folgt!
Grüße Klaus