
Janni
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So, habe den grossen Vergleich dieser beiden Lupenobjektive nun fertiggestellt !
Die Kandidaten : "Canon MP-E 65mm/2.8" und "Laowa 25mm Ultra Macro 2,5-5x"
Die Aufnahmebedingungen waren für beide Objektive gleich, d.h. Lichtsetup und Perspektive wurden nicht verändert, nur lediglich das Objektiv an der Kamera getauscht.
Kamera war die "Canon EOS 5 DSR", die Einzelbilder wurden mit 50 Megapixel als JPG auf die Speicherkarte geschrieben, benutzt wurde natürlich ein Kabelfernauslöser
und mein Kreuztisch bei dem ich für diese Aufnahmen wirklich sehr kleine Abstandsschritte genommen habe (beim ABM von 5:1 sogar 0,025mm, weniger geht bei dem
Kreuztisch nicht) !
Habe nach der ganzen Session im Studio ca. 730 Bilder manuell und einzeln ausgelöst....bisher keine Blase am Auslösefinger festgestellt
Die Software "Helicon-Focus 7" hat mir die Bilder zusammengerechnet und es wurde keinerlei Optimierung oder Nachbearbeitung an den fertigen Stacks vorgenommen,
ist also alles unbearbeitet und so wie es aus der Kamera, bzw. aus Helicon heraus kam....
Als Motiv diente ein handelsüblicher Streichholz den ich mit Sekundenkleber auf eine 1-Cent Münze geklebt hatte, so konnte ich kleinste Holzstrukturen und eine metallische
Prägung als Feinzeichnungs-Details abbilden
Da man beim Focus-Stacking teilweise sehr grosse ABM´s einstellt, wird nur mit sehr offenen Blendeneinstellungen gearbeitet da hier auch schon sehr früh mit Beugungs-
unschärfe zu rechnen ist, d.h. in der Praxis verwendet man bei einem ABM von ca. 3:1 schon teilweise Blende 4 und noch offener, bei einem ABM von 5:1 oder noch grösser
gehts auf keinen Fall mehr über Blende 4 hinaus
Für die nötigen Abstandsschritte der Einzelbilder gibts Tabellen in den Bedienungsanleitungen dieser Lupenobjektive, dort stehen jeweiligen Schärfentiefen in Millimeteran-
gaben bei den einzelnen Blendeneinstellungen drin.
Kleines Beispiel gefällig damit Ihr wisst mit welchen winzigen Abstandsschritten man bei solchen Stack arbeiten muss :
MP-E 65mm bei Blende 8.0 und einem ABM von 1:1 - ca. 1mm
MP-E 65mm bei Blende 4.0 und einem ABM von 4:1 - 0,088mm
MP-E 65mm bei Blende 2.8 und einem ABM von 5:1 - 0,048mm
Da aber diese Tiefenangabe kein exakt abgegrenzter Bereich ist wo alles scharf abgebildet ist sondern dieser nur einen bestimmten Schärfebereich mit weichen Übergängen
darstellt, sollte und muss man in diesem angegebenen Schärfebereich mindestens 3 Einzelbilder machen, d.h. diese Angaben nochmal durch 3 teilen, dann hat man die Ab-
standsschritte die man "abfahren" muss
Zum Vergleichstest :
Da das "Laowa 25mm" erst bei einem ABM von 2,5:1 losgeht, musste ich am MP-E diesen ABM erstmal grob einstellen, das gelingt natürlich nicht auf den Millimeter exakt,
aber für einen Abbildungsvergleichstest reicht es allemale.
Los gehts....
Hier das Originalbild (Focus-Stack) bei Blende 2.8 und einem ABM von 2.5:1 wie es "Helicon-Focus 7" ausgespuckt hatte, es wurden keinerlei Nachschärfungen oder Kontrast-
veränderungen vorgenommen, habe lediglich die Crop-Bereiche eingezeichnet, sonst nichts :

Hier die 100%-Crops der beiden Objektive im Vergleich, "Crop 1" :

...und hier "Crop 2" :

Nun das Ganze mit Blende 4.0, nochmal "Crop 1" :

...und "Crop 2" bei Blende 4.0 :

Kurzes Zwischenfazit :
Bei Offenblende macht das Laowa eindeutig die bessere Figur, die Kontraste sind etwas stärker als beim MP-E, besonders in "Crop 2" an der Münze zu sehen !
Bei Blende 4.0 ist der Unterschied nur noch sehr gering bis kaum noch feststellbar, man muss ja bedenken das man dies nur in dieser starken Vergrösserung erkennen kann !
Weiter gehts bei einem ABM von 5:1....
Wieder das unbearbeitete Originalbild bei Blende 2.8 mit eingezeichnetem Crop-Ausschnitt :

...die jeweiligen beiden Crop-Bilder beider Objektive :

Nochmal der ABM 5:1 mit der Münze alleine bei Offenblende 2.8, Originalbild :

...und die beiden jeweiligen Crops (Blende 2.8) :

...und zu guter letzt nochmal bei Blende 4.0 :

Fazit :
Stackt man mit Offenblende von 2.8, hat das Laowa die Nase vorn, beim MP-E machen die feinen Strukturen einen leicht verwaschenen Eindruck den man im Direkvergleich
nicht nur in der Vergrösserung sieht. Mit guter Optimierung und Nachschärfung kann man daraus natürlich noch ein sehr gutes Bild zaubern, aber beim Laowa hätte man hier
etwas bessere Grundvoraussetzungen.
Bei Blende 4.0 ist der Unterschied wirklich nur noch sehr gering und fast vernachlässigbar, würde man in den beiden Originalbildern (ohne Vergrösserung) nicht mehr erkennen
oder ausmachen können !
Die Handhabung des Laowa hat durch die geringere Grösse und Gewicht natürlich auch Vorteile...
Man kann also sagen : Das MP-E hat seinen Gegner gefunden, ist aber nach-wie-vor kein schlechtes Lupenobjektiv, man deckt damit auch den ganzen ABM-Bereich durch-
gehend von 1:1 bis 5:1 ab, das Laowa hat (nur) einen Bereich von 2,5:1 bis 5:1
Jetzt wirds langsam Zeit das mein im Dezember bereits bestellter automatischer Stackschlitten eintrifft, dann kann ich endlich feinere und noch kleinere Abstandsschritte
einstellen die viel exakter sind, ausserdem ist e
s bei weit über 200 Aufnahmen pro Stack doch schon eine grosse Erleichterung das die Abstandsschritte und das Auslösen
eine Maschine übernimmt...*puh*
Jetz gönn ich mir erstmal ein Bier....

Die Kandidaten : "Canon MP-E 65mm/2.8" und "Laowa 25mm Ultra Macro 2,5-5x"
Die Aufnahmebedingungen waren für beide Objektive gleich, d.h. Lichtsetup und Perspektive wurden nicht verändert, nur lediglich das Objektiv an der Kamera getauscht.
Kamera war die "Canon EOS 5 DSR", die Einzelbilder wurden mit 50 Megapixel als JPG auf die Speicherkarte geschrieben, benutzt wurde natürlich ein Kabelfernauslöser
und mein Kreuztisch bei dem ich für diese Aufnahmen wirklich sehr kleine Abstandsschritte genommen habe (beim ABM von 5:1 sogar 0,025mm, weniger geht bei dem
Kreuztisch nicht) !
Habe nach der ganzen Session im Studio ca. 730 Bilder manuell und einzeln ausgelöst....bisher keine Blase am Auslösefinger festgestellt
Die Software "Helicon-Focus 7" hat mir die Bilder zusammengerechnet und es wurde keinerlei Optimierung oder Nachbearbeitung an den fertigen Stacks vorgenommen,
ist also alles unbearbeitet und so wie es aus der Kamera, bzw. aus Helicon heraus kam....
Als Motiv diente ein handelsüblicher Streichholz den ich mit Sekundenkleber auf eine 1-Cent Münze geklebt hatte, so konnte ich kleinste Holzstrukturen und eine metallische
Prägung als Feinzeichnungs-Details abbilden
Da man beim Focus-Stacking teilweise sehr grosse ABM´s einstellt, wird nur mit sehr offenen Blendeneinstellungen gearbeitet da hier auch schon sehr früh mit Beugungs-
unschärfe zu rechnen ist, d.h. in der Praxis verwendet man bei einem ABM von ca. 3:1 schon teilweise Blende 4 und noch offener, bei einem ABM von 5:1 oder noch grösser
gehts auf keinen Fall mehr über Blende 4 hinaus
Für die nötigen Abstandsschritte der Einzelbilder gibts Tabellen in den Bedienungsanleitungen dieser Lupenobjektive, dort stehen jeweiligen Schärfentiefen in Millimeteran-
gaben bei den einzelnen Blendeneinstellungen drin.
Kleines Beispiel gefällig damit Ihr wisst mit welchen winzigen Abstandsschritten man bei solchen Stack arbeiten muss :
MP-E 65mm bei Blende 8.0 und einem ABM von 1:1 - ca. 1mm
MP-E 65mm bei Blende 4.0 und einem ABM von 4:1 - 0,088mm
MP-E 65mm bei Blende 2.8 und einem ABM von 5:1 - 0,048mm
Da aber diese Tiefenangabe kein exakt abgegrenzter Bereich ist wo alles scharf abgebildet ist sondern dieser nur einen bestimmten Schärfebereich mit weichen Übergängen
darstellt, sollte und muss man in diesem angegebenen Schärfebereich mindestens 3 Einzelbilder machen, d.h. diese Angaben nochmal durch 3 teilen, dann hat man die Ab-
standsschritte die man "abfahren" muss
Zum Vergleichstest :
Da das "Laowa 25mm" erst bei einem ABM von 2,5:1 losgeht, musste ich am MP-E diesen ABM erstmal grob einstellen, das gelingt natürlich nicht auf den Millimeter exakt,
aber für einen Abbildungsvergleichstest reicht es allemale.
Los gehts....
Hier das Originalbild (Focus-Stack) bei Blende 2.8 und einem ABM von 2.5:1 wie es "Helicon-Focus 7" ausgespuckt hatte, es wurden keinerlei Nachschärfungen oder Kontrast-
veränderungen vorgenommen, habe lediglich die Crop-Bereiche eingezeichnet, sonst nichts :

Hier die 100%-Crops der beiden Objektive im Vergleich, "Crop 1" :

...und hier "Crop 2" :

Nun das Ganze mit Blende 4.0, nochmal "Crop 1" :

...und "Crop 2" bei Blende 4.0 :

Kurzes Zwischenfazit :
Bei Offenblende macht das Laowa eindeutig die bessere Figur, die Kontraste sind etwas stärker als beim MP-E, besonders in "Crop 2" an der Münze zu sehen !
Bei Blende 4.0 ist der Unterschied nur noch sehr gering bis kaum noch feststellbar, man muss ja bedenken das man dies nur in dieser starken Vergrösserung erkennen kann !
Weiter gehts bei einem ABM von 5:1....
Wieder das unbearbeitete Originalbild bei Blende 2.8 mit eingezeichnetem Crop-Ausschnitt :

...die jeweiligen beiden Crop-Bilder beider Objektive :

Nochmal der ABM 5:1 mit der Münze alleine bei Offenblende 2.8, Originalbild :

...und die beiden jeweiligen Crops (Blende 2.8) :

...und zu guter letzt nochmal bei Blende 4.0 :

Fazit :
Stackt man mit Offenblende von 2.8, hat das Laowa die Nase vorn, beim MP-E machen die feinen Strukturen einen leicht verwaschenen Eindruck den man im Direkvergleich
nicht nur in der Vergrösserung sieht. Mit guter Optimierung und Nachschärfung kann man daraus natürlich noch ein sehr gutes Bild zaubern, aber beim Laowa hätte man hier
etwas bessere Grundvoraussetzungen.
Bei Blende 4.0 ist der Unterschied wirklich nur noch sehr gering und fast vernachlässigbar, würde man in den beiden Originalbildern (ohne Vergrösserung) nicht mehr erkennen
oder ausmachen können !
Die Handhabung des Laowa hat durch die geringere Grösse und Gewicht natürlich auch Vorteile...
Man kann also sagen : Das MP-E hat seinen Gegner gefunden, ist aber nach-wie-vor kein schlechtes Lupenobjektiv, man deckt damit auch den ganzen ABM-Bereich durch-
gehend von 1:1 bis 5:1 ab, das Laowa hat (nur) einen Bereich von 2,5:1 bis 5:1
Jetzt wirds langsam Zeit das mein im Dezember bereits bestellter automatischer Stackschlitten eintrifft, dann kann ich endlich feinere und noch kleinere Abstandsschritte
einstellen die viel exakter sind, ausserdem ist e
s bei weit über 200 Aufnahmen pro Stack doch schon eine grosse Erleichterung das die Abstandsschritte und das Auslösen
eine Maschine übernimmt...*puh*
Jetz gönn ich mir erstmal ein Bier....
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